Düsseldorf Kö-Bogen löst Bau-Boom in der City aus

Düsseldorf · Das neue Einkaufszentrum des Architekten Daniel Libeskind hat im Herzen der Innenstadt eine ganze Reihe von Neu- und Umbauten verursacht, bei denen insgesamt rund 60 Millionen Euro investiert wurden.

Als Folge des Kö-Bogens sind in der Umgebung des neuen Shopping-Tempels mehrere Bauvorhaben umgesetzt worden oder noch in Arbeit, die insgesamt rund 60 Millionen Euro gekostet haben oder noch kosten werden. Die meisten Investoren sprechen nicht gern über die Summen, die sie ausgegeben haben, aber fast immer handelte es sich um sieben-, oft achtstellige Beträge, als jenseits der Millionen-Grenze. Übereinstimmend jedoch erklärten die jeweiligen Entscheidungsträger, vor allem aufgrund der zusätzlich entstandenen Konkurrenz das eigene Produkt verbessert zu haben. Eindeutiges Motiv: Man will wahrgenommen werden neben dem neuen Prachtstück der Düsseldorfer Einkaufsadressen.

Für Andreas Siebert, beim Gewerbe-Immobilien-Experten Jones Lang LaSalle der Fachmann für Einzelhandels-Objekte, ist der Kö-Bogen der klare Impulsgeber dieser Investitions-Reihe. Das war bei der Planung des Projektes so gehofft worden, und heute, so Siebert, sieht man, dass sich diese Hoffnung erfüllt hat.

Die Liste der Marken, an denen gefeilt und modernisiert, die verschönt und vergrößert wurden, ist lang: Prada, Escada, C&A, P&C, Karstadt, die Galeria Kaufhof an der Kö, Zara, Max Mara, Mulberry, Hilfiger, Mango, die Juweliere Niessing und Pletzsch, Primark, Fielman und Apollo Optik, Tchibo, Brax und das Café Heinemann — sie alle rüsteten auf oder um, bauten aus und modernisierten, um gegen die neu entstehende oder schon entstandene Konkurrenz gewappnet zu sein. Wobei der Aufwand zum Teil extrem hoch ist, wie Experten vorrechnen. In manchen Top-Lagen mit Top-Labels können die Kosten für eine Modernisierung schon mal auf 10 000 Euro pro Quadratmeter klettern, weil man maßgeschneiderte Ausstattungen will und braucht. Vor allem die großen Händler wie Karstadt, Peek & Cloppenburg, Karstadt und Kaufhof investierten hohe Millionenbeträge, auch Hilfiger ließ sich den Ausbau seiner Filiale an der Schadowstraße einige Millionen kosten. Innenausbau, neue Technik, Fahrtreppen, Sicherheit, Beleuchtung, Klima, Warenpräsentation — der Aufwand ist gewaltig und nie von der Stange, vieles muss jeweils angefertigt werden.

Unterm Strich, hat Experte Siebert kalkuliert, summieren sich allein die Modernisierungen der Geschäfte außerhalb des Kö-Bogens auf rund 60 Millionen Euro. Die Gesamtfläche, die modernisiert wurde, schätzt er auf bis zu 50 000 Quadratmeter. Im Kö-Bogen selbst, dessen Investitionskosten mit 300 Millionen Euro angegeben werden, haben die Mieter in ihre jeweiligen Lokale nochmals einen Betrag investiert, der zwischen 70 und 80 Millionen Euro liegt.

Der Einfluss des Kö-Bogens auf sein Umfeld wird andauern, heißt es in der Immobilien-Branche. Gemeint ist: In der kommenden Zeit dürfte der verschobene Schwerpunkt der Shopping-Meile Königsallee die Preise für Immobilien nach oben treiben, vor allem werden die Mieten steigen. Man rechnet aber auch damit, dass das Objekt die Anziehungskraft Düsseldorfs bis ins weite Umland nochmals deutlich stärken wird.

(RP)
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