Analyse Wo die Parteien ihre Hochburgen haben

Düsseldorf · Die Wahlergebnisse in den einzelnen Stadtteilen hängen mit der sozialen Struktur der Stadt zusammen. Die CDU konnte sich bei den vergangenen Wahlen auf stabile Mehrheiten in den Randbezirken verlassen, viele Innenstadtbezirke sind hart umkämpft.

Düsseldorf: Das sind die Wahlplakate der Parteien
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Düsseldorf: Das sind die Wahlplakate der Parteien

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Die Düsseldorfer wählen am Sonntag einen gemeinsamen Stadtrat - in den verschiedenen Teilen der Stadt fallen die Wahlen aber traditionell deutlich unterschiedlich aus. Das städtische Wahlamt hat die Ergebnisse analysiert und Rückschlüsse auf die sozialen Unterschiede der Wähler gezogen. Die letzte Untersuchung dieser Art liegt einige Jahre zurück - in der Tendenz hat sie aber bis heute Gültigkeit. Das sind die Ergebnisse:

Das Wahlamt hat nach einem statistischen Verfahren ermittelt, in welchen Stimmbezirken die Parteien jeweils besonders stark sind. Für die beiden größten Parteien CDU und SPD zeigen sich bei der Berechnung nach dem sogenannten Quartilsmodell Hochburgen, in denen die jeweilige Partei deutlich die stärkste Kraft ist. Die CDU verfügt demnach über 19 Hochburgen, die sich vor allem am Stadtrand befinden.

Ausnahme: das Zooviertel, das in der Innenstadt liegt und trotzdem deutlich CDU-dominiert ist. Dazu kommen 90 Stimmbezirke mit einer CDU-Mehrheit. Die Sozialdemokraten kommen auf nur zwei Hochburgen, die in Gerresheim-Süd und Garath liegen. Sie sind vor allem in innerstädtischen Wahlkreisen erfolgreich. Viele der innerstädtischen Wahlkreise sind hart umkämpft: Hier wechseln die Mehrheiten zwischen CDU, SPD und teilweise auch den Grünen.

Die Unterschiede zwischen den Stadtteilen lassen Rückschlüsse auf die Wählergruppen zu. So wird die CDU vor allem in Bezirken gewählt, in denen viele Personen mit folgenden Merkmalen leben: 45 Jahre und älter, weiblich, evangelisch oder katholisch und verheiratet. Außerdem gibt es in den CDU-Bezirken viele Ein- bis Zweifamilienhäuser. In den SPD-Bezirken gibt es der Untersuchung zufolge einen hohen Anteil von 20- bis 24-Jährigen und eine vergleichsweise hohe Arbeitslosenquote. Die Grünen sind in Gegenden stark, wo viele Personen zwischen 25 und 45 Jahren leben, viele keiner Religion angehören und ledig oder geschieden sind.

Die FDP-Wähler sind weniger stark zu kategorisieren: Zu erkennen ist lediglich, dass sie ihre Wähler vor allem dort findet, wo die Einwohner über überdurchschnittlich viel Wohnraum verfügen. Viele potenzielle Linke-Wähler gibt es dort, wo viele 20- bis 34-Jährige und Ledige leben, überdurchschnittlich viele Ausländer wohnen und der Anteil an Arbeitslosen hoch ist.

Laut der Untersuchung gehen deutlich mehr Menschen in den Bezirken wählen, die relativ wohlhabend sind - davon profitiert vor allem die CDU. Wichtigster Indikator ist die Arbeitslosigkeit: In den Bezirken, in denen relativ viele Menschen keinen Job haben, ist die Beteiligung geringer.

(RP)
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