Düsseldorf Konfirmanden bereiten sich vor

Düsseldorf · Ein Jahr lang setzen sich die Gerresheimer Jugendlichen mit ihrem Glauben auseinander. Am 13. Mai ist der Einsegnungsgottesdienst. Ab dann gelten sie als mündige Gemeindeglieder.

 Die Jugendlichen singen im Gemeindesaal der Gustav-Adolf-Kirche Lieder. Begleitet werden sie von Diakonin Beate Albert an der Gitarre. Textsicher ist hier jeder.

Die Jugendlichen singen im Gemeindesaal der Gustav-Adolf-Kirche Lieder. Begleitet werden sie von Diakonin Beate Albert an der Gitarre. Textsicher ist hier jeder.

Foto: Hans-Juergen Bauer

"Der Herr ist mein Hirte. Mir wird es an nichts mangeln...", schallt es einstimmig aus dem Gemeindesaal der Gustav-Adolf-Kirche in Gerresheim. Den Text zum Ablesen braucht von den Jugendlichen keiner. Auch beim Mirjam-Lied, begleitet auf der Gitarre von Diakonin Beate Albert, sind alle textsicher. Schließlich gehört das Einsingen und Aufsagen des Psalms doch genauso zum wöchentlichen Anfangsritual des Konfirmationsunterrichts wie das Apostolische Glaubensbekenntnis am Schluss.

Wenn dann am 13. Mai der große Moment für die angehenden Konfirmanden gekommen ist, könnte jeder seinen Part im Schlaf aufsagen. Doch das Singen ist nur ein kleiner Teil des vorbereitenden Konfirmationsunterrichts. Weitaus wichtiger ist die Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben.

"Bei der Taufe hat Gott Ja zu ihnen gesagt, und mit der Konfirmation sagen die Konfirmanden wiederum Ja zu Gott", sagt Beate Albert, die seit vielen Jahren mit wöchentlichen Treffen Jugendliche ab 13 Jahren vorbereitet. Die Bereitschaft zur Konfirmation sei nach wie vor sehr groß, sagt sie. So ließen sich im Jahr 2016 über 19.000 Jungen und Mädchen im Rheinland konfirmieren, davon kamen 625 aus Düsseldorf. "Ich merke, wie es den Jugendlichen immer noch Freude macht, sich mit alltäglichen Fragen des Glaubens auseinanderzusetzen", sagt Albert. Mittlerweile gibt es bei der Vorbereitung der Konfirmation einen inklusiven Ansatz, so dass auch Jugendliche mit einer Behinderung an dem Unterricht teilnehmen können.

Während des einjährigen Unterrichts drehte sich alles um die Frage: Woran glaube ich eigentlich? Gemeinsam mit Albert diskutierten die Jugendlichen über religiöse Themen, biblische Geschichten oder über die Hintergründe von christlichen Zeremonien. "Bei den Diskussionen können auch alltägliche Themen vorkommen. Beispielsweise zu dem schlimmen Ereignis in Münster vor einigen Wochen. Die Jugendlichen fragen dann, wie Gott so etwas zulassen kann", sagt Albert. Auch das Abendmahl und seine Bedeutung spielten eine große Rolle, denn mit der Konfirmation dürfen die Jugendlichen erstmalig daran teilnehmen.

Neben den anderthalb Stunden Unterricht jede Woche nach der Schule durften auch die traditionellen Fahrten nicht fehlen, die die Jugendlichen im letzten Jahr nach Solingen und Altenkirchen führten. Zuletzt ging es allerdings mehr um die Vorbereitung auf den großen Tag, wie etwa das Aussuchen eines Bibelverses als Konfirmationsspruch. Lilli Enting freut sich jedenfalls auf den Einsegnungsgottesdienst. Zwar weiß sie auch um die Geschenke, die es anschließend gibt - allerdings ist das für die Schülerin nur ein kleinerer Hintergedanke. "Ich mache es, weil es Tradition bei uns in der Familie ist und bisher auch wirklich Spaß gemacht hat", meint die 13-Jährige. "Bei mir hat es meinen Glauben an Gott gestärkt", ergänzt ihre Freundin Franka Roithmeier. Für Max Bergs fällt das Fazit weniger religiös aus, dafür genauso positiv. "Es war einfach toll, hier im Unterricht so viele neue Freunde aus der Umgebung zu finden", sagt er. Er könne sich vorstellen, danach auch weiter in der Gemeinde aktiv zu bleiben. Beispielsweise als erfahrener Helfer für den nächsten Konfirmationsunterricht.

(RP)
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