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Elbsee Konflikt zwischen Natur und Sport

Düsseldorf · Der Widerstand gegen die Pläne der Stadtverwaltung, auf dem Elbsee eine Kanu-Regatta-Strecke für Leistungssportler einzurichten, wird größer. Denn durch diese Sportanlage wird der Naturschutz an diesem idyllischen See beeinträchtigt, befürchten Umweltverbände. Das wurde bei einer Sitzung der Stadtteilgruppe der Grünen deutlich, an der Politiker, Umweltschützer und Anwohner teilnahmen.

 Die Ufer dürfen nur noch über die Wege betreten werden.

Die Ufer dürfen nur noch über die Wege betreten werden.

Foto: RP/Andreas Bretz

Zurzeit erarbeitet die Stadtverwaltung ein Konzept für den ehemaligen Baggersee im Südosten Düsseldorfs, das einen Ausgleich zwischen Naturschutz und Wassersport ermöglichen soll. Denn der See und seine Ufer sind in den zurückliegenden Jahren zu einem Rückzugsgebiet für seltene Vögel geworden. Zugvögel nutzen das Areal als Raststätte im Winter. Und in den Flachwasserbereichen haben sich seltene, vom Aussterben bedrohte Pflanzen ausgebreitet, die geschont werden sollen.

Aber der Leistungsport hat nach Meinung von Michael Süßer, Vorsitzender der Düsseldorfer Gruppe des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (Bund) bei dem Konzept ein zu großes Gewicht. "Die Regatta-Strecke muss 1100 Meter lang sein und kann nur an das Nordufer des Sees gelegt werden, das aber ein wertvolles Naturschutzgebiet ist." So sei ein hundert Meter breiter Schutzstreifen vor dem Ufer nicht einzuhalten.

Außerdem blockiere die Regatta-Strecke auch Wasserflächen, die die am Elbsee ansässigen Kanu-Clubs für die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen benötigten. "Die Kanu-Vereine am See leisten mit ihrer Ausbildung, zu dem auch das rücksichtsvolle Verhalten in der Natur gehört, eine wichtige Aufklärungsarbeit", so Süßer. Deshalb sollten die Clubs Teile des Sees wie bisher nutzen können. Aber auch hier sieht Süßer einen Konflikt: "Wegen des neuen Wellness-Centers müssen die Übungsstrecken in Naturschutzbereiche verlegt werden."

Ungelöst ist auch das Problem, rücksichtslose Erholungssuchende von See und Ufern fernzuhalten. Häufig werden Zäune zerschnitten, die Wiesen niedergetrampelt, wird wild gegrillt und die Landschaft zugemüllt, klagen Anwohner der kleinen Siedlung Elbweiher. Die Konzeption der Stadtverwaltung müsse die Probleme lösen, hieß es.

(RP)
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