Düsseldorf Kostenloses W-Lan kommt am 3. August

Düsseldorf · In wenigen Tagen startet Unitymedia seine 33 neuen Sendestellen für mobiles Internet. Die meisten sind in der Innenstadt, doch es gibt auch Freezones in den Außenbereichen. Die Stadt will auch W-Lan für Flüchtlingsheime.

Düsseldorf wird die erste Stadt Nordrhein-Westfalens, die von Unitymedia ein großflächiges mobiles Internet-W-Lan erhält. Ab dem 3. August können Düsseldorfer und Gäste der Stadt sich gratis in das Netz einwählen. Dazu hat die Firma Unitymedia, die auch Kabelnetze betreibt, 33 so genannte Verstärker im Stadtgebiet aufgestellt. Darunter am Burgplatz, an der Schadowstraße und am Kö-Bogen, aber auch am Gertrudisplatz in Eller, dem Barbarossaplatz in Oberkassel oder an der Lindemannstraße auf der Grenze zwischen Flingern und Düsseltal. Weitere acht Zugangspunkte, beispielsweise an der Warschauer Straße, am Schlosspark Benrath und am Nordpark, sollen bald darauf folgen. Ausgewählt wurden die Zugangspunkte durch eine Analyse innerstädtischer Bereiche. Einer der ausschlaggebenden Indikatoren für die Standortwahl war zum Beispiel die Fußgängerfrequenz. An der nebenstehenden Grafik kann man anhand der Intensität der Rottöne die Stärke der Passantenfrequenz in der jeweiligen Einkaufsstraße ablesen.

"Jeder Sender deckt in etwa die Fläche von eineinhalb Fußballfeldern ab", sagt Frank Meywerk, bei Unitymedia verantwortlich für die Technik. Die WiFi-Spots sind demnach für jeden nutzbar, der ein internetfähiges Endgerät besitzt. Das können Smartphones, aber auch Laptops oder Tablet-PC sein. Mit dem so genannten "Use as you go" (UAYG)-Service kann sich jeder Nutzer dann in das öffentliche Netz mit der W-Lan-Kennung "Unitymedia Public WiFiSpot" einwählen. Per SMS wird das Passwort angefordert, mit dem sich bereits nach wenigen Sekunden das mobile Internet nutzen lässt. Benutzer surfen an den öffentlichen WiFi-Spots mit einer Geschwindigkeit von zehn Mbit/s bis das Tages-Limit von 100 Megabyte verbraucht ist. Danach surft der Nutzer mit einer Geschwindigkeit von 64 Kbit/s weiter. Nach 24 Stunden stehen dem Anwender erneut eine Geschwindigkeit von zehn Mbit/s und das Tages-Limit von 100 Megabyte zur Verfügung. Im Monat seien dies somit drei Gigabyte, danach werde die Surfgeschwindigkeit gedrosselt. "Maximal 500 Personen können sich gleichzeitig in einem Spot anmelden, dann ist Schluss", sagt Meywerk. Das diese hohe Zahl erreicht wird, gilt aber als unwahrscheinlich. Wie schnell das verfügbare Internet dann sein wird, hängt im Wesentlichen davon ab, was die darin surfenden Personen im Internet machen. Schauen etwa alle einen Film, dürfte sich die Geschwindigkeit verringern. Die meisten Passanten nutzen allerdings eher soziale Netzwerke wie Facebook oder Nachrichten-Programme wie Whats-App, die ein eher geringes Datenvolumen voraussetzen.

Der Aufbau des W-Lan geht auf eine gemeinsame Initiative des Vereins Digitale Stadt und der Verwaltung zurück. Diese hatten vor rund einem Jahr einen Runden Tisch gebildet, um eine bessere Abdeckung in Düsseldorf zu erreichen. "Mit der Bereitstellung der öffentlichen W-Lan-Spots geht Düsseldorf einen weiteren Schritt in Richtung 'Smart City'", sagte der zuständige Dezernent Andreas Meyer-Falcke. Er könne sich auch ähnliche Netze für Flüchtlingsheime und Schulen vorstellen, sagte der Dezernent. Der Ausbau dieses Netzes habe die Stadt kein Geld gekostet und auch das Haftungsproblem sei gelöst, falls jemand das Netz missbräuchlich nutzt.

"Das W-Lan ist ein attraktiver Mehrwert für alle Düsseldorfer, die nur über einen kleinen Datentarif verfügen. Auch Gäste aus dem Ausland können kostenlos auf das mobile Netz zugreifen", sagt Stephan Schneider, Vorstandsvorsitzender der Digitalen Stadt. Bislang gibt es bereits ein freies W-Lan-Netzwerk von der Firma Wall.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort