Düsseldorf Kreuz-Streit: Das sagen Leser

Düsseldorf · Wenn Amts- und Landgericht in ihre neuen Räume am Oberbilker Markt einziehen, sollen die Kreuze der Gerichtssäle dort nicht mehr aufgehängt werden. Das Kreuz – ist es ein Symbol abendländischer Kultur, für den Rechtstaat wichtig, oder ist es verzichtbar? Wir haben zu einem Leserforum aufgerufen, zahlreiche Leser haben sich daran beteiligt. Hier einige Auszüge aus den Zuschriften:

 In Düsseldorf mussten sämtliche Kreuze in Gerichten abgehängt werden.

In Düsseldorf mussten sämtliche Kreuze in Gerichten abgehängt werden.

Foto: RP, Andreas Bretz

Wenn Amts- und Landgericht in ihre neuen Räume am Oberbilker Markt einziehen, sollen die Kreuze der Gerichtssäle dort nicht mehr aufgehängt werden. Das Kreuz — ist es ein Symbol abendländischer Kultur, für den Rechtstaat wichtig, oder ist es verzichtbar? Wir haben zu einem Leserforum aufgerufen, zahlreiche Leser haben sich daran beteiligt. Hier einige Auszüge aus den Zuschriften:

"Das Kreuz als christliches Glaubenszeichen steht für mich gleichzeitig als Zeichen für ein christliches Abendland, das zutiefst durch das Christentum geprägt ist und seine Werte aus dem Christentum entwickelt hat. Durch die Entfernung des Kreuzes geben wir vielleicht nicht sofort, aber letztendlich auch unsere Werte auf — und werden beliebig und zum Spielball aller möglichen Strömungen. Gläubige Menschen aller Religionen können einen solchen Schritt nicht gutheißen — erst recht nicht Muslime, die einen solchen Schritt bestimmt nicht positiv werten werden."

Ernst-Klaus Graf

Kaiserswerth

"Manche scheinen zu glauben, bei der Entfernung der Kreuze aus Gerichtssälen ginge es darum, dieses christliche Symbol aus der Öffentlichkeit zu verbannen. Falsch! Niemand verlangt, das Kreuz zum Beispiel von und aus kirchlichen oder privaten Gebäuden, aus den Fronleichnamsprozessionen oder von Halsketten zu entfernen. Niemand soll daran gehindert werden, seinen christlichen Glauben in der Öffentlichkeit zu vertreten. Allerdings sollen staatliche Organe, die ihre Legitimität in unserer demokratisch verfassten Gesellschaft auschließlich aus dem Staatsvolk ableiten, sich nicht hinter diesem Symbol verstecken."

Wolfgang Klotz

Heerdt

"Aus Gründen der ,Religionsfreiheit' und der ,religiösen Neutralität des Staates' das Kreuz aus Gerichtssälen zu entfernen ist ein Skandal in unserem doch weitaus christlichen Land. Es entsteht immer mehr der Eindruck einer Säkularisierung unseres Staates, der doch eigentlich auf einem christlichen Fundament aufgebaut ist. (...) Basieren unsere Gesetze nicht auf den Zehn Geboten?"

Linda Malachia

Meerbusch

"Wenn wir uns nicht zu unseren christlichen Wurzeln bekennen wollen, schauen wir tatenlos dem Niedergang unserer Kultur zu. Ein starkes Christentum muss gelebt und durch äußere Symbole gezeigt werden, nur so haben wir eine Chance, uns vor radikalen Formen anderer Religionen zu schützen und abzugrenzen."

Helga Kallen

Korschenbroich

"Ich sehe mit Sorge, dass die Wurzeln des christlichen Abendlandes mutwillig und unnütz gekappt werden. Die Kreuze, die nun entfernt werden, erzeugen im Gerichtssaal einen weltlichen und nackten Saal. In öffentlichen Gebäuden muss aber die göttliche sowie die weltliche Macht vertreten sein. Wir leben in der Dualität. Sie hält die Kräfte des Himmels und der Erde zusammen. Wer diese Kräfte aushebelt, gibt den radikalen Mächten freien Lauf."

Henriette Ingenrfurth Kaarst

"Das ist ein Schlag ins Gesicht jedes Christen im eigenen Land, wie schon das sehr fragliche ,Kruzifix-Urteil'. Wollen wir die Werte, die dieses Kreuz vermittelt, völlig aufgeben? Was daraus entsteht, sieht man täglich in den Nachrichten. Als kleines Beispiel sei erwähnt, dass ein Schüler seinen Lehrer ersticht, weil er sich ungerecht behandelt gefühlt hat. All das kommt von einer Abkehr von den christlichen Grundwerten.

Ekkehart und Renate Fischer

Erkrath

(RP)
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