Areal Theodorstraße Düsseldorf Krieger will auch Logistik-Zentrum bauen

Düsseldorf · Auf dem Gelände an der Theodorstraße in Rath soll nur noch ein Höffner-Möbelhaus entstehen. Auf den geplanten Mitnahmemarkt Sconto wird zugunsten eines Logistik-Zentrums verzichtet.

 Die Stadt würde das Autohaus an der Theodorstraße gerne erhalten, die Krieger-Gruppe will es jetzt jedoch abreißen.

Die Stadt würde das Autohaus an der Theodorstraße gerne erhalten, die Krieger-Gruppe will es jetzt jedoch abreißen.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Das Möbelunternehmen Krieger hat seine Neubaupläne für Rath noch einmal geändert und dabei auch die Investitionssumme deutlich erhöht. Nach jetziger Planung soll auf dem Gelände an der Theodorstraße nur noch ein einziges Höffner-Möbelhaus entstehen, zusätzlich ein riesiges Logistik-Zentrum, aber kein Sconto-Markt mehr. Das Autohaus Brüggemann soll nach den Wünschen der Krieger-Gruppe nun doch abgerissen werden, wofür aber noch eine Genehmigung der Stadt nötig wäre.

Durch die Änderungen könnte sich das Projekt noch einmal verzögern, wie Inhaber Kurt Krieger sagt: "Klar ist aber, dass wir auf jeden Fall in Rath bauen wollen." Statt 50 bis 60 Millionen investiere man nun bis zu 100 Millionen Euro - zuzüglich zum Kaufpreis des Grundstücks.

Ursprünglich hatten auf dem Gelände in Rath sogar gleich drei Möbelhäuser der Gruppe gebaut werden sollen. Die Luxus-Linie "Krieger Home" soll inzwischen aber auf rund 2500 Quadratmetern in das eigentliche Höffner-Möbelhaus integriert werden. Die Pläne für die preiswertere Linie Sconto werden dagegen für Düsseldorf jetzt komplett aufgegeben, um auf dem Gelände das große Logistik-Zentrum unterbringen zu können. Bisher verfügt das Unternehmen über drei große solche Zentren in Deutschland (Hamburg, Berlin und Leipzig) sowie über mehrere kleinere in Süddeutschland.

 Das Autohaus an der Theodorstraße soll jetzt abgerissen werden.

Das Autohaus an der Theodorstraße soll jetzt abgerissen werden.

Foto: Bauer

Der Grund für das Umdenken liegt Unternehmenschef Krieger zufolge in den geänderten Konsumgewohnheiten der Menschen auch beim Möbelkauf. "Die Leute möchten sich die Dinge bei uns bestellen und sie dann abholen kommen", sagt Krieger. Sein Unternehmen werde zwar niemals ohne das Angebot von Lieferungen auskommen - man müsse aber eben auch die Alternative anbieten. "Das wird ein riesiger Logistikbereich mit angeschlossener Werkstatt."

Die geänderten Pläne sind auch der Grund, warum nun doch das Autohaus Brüggemann auf dem Gelände weichen soll - die Stadt hatte zuvor darum gebeten, es zu erhalten. Ganz ursprünglich hatte in dem Gebäude "Krieger Home" untergebracht werden sollen, später hatte die Unternehmensgruppe verschiedene Ideen wie einen Drive-in-Bäcker oder eine Trampolinhalle für die Räume geprüft. Da für das Logistikzentrum mehr Platz benötigt wird, soll es nun ganz wegfallen. Der Grünsteifen auf dem Gelände wird nach vorne versetzt.

Die geänderten Pläne werden den Baustart an der Theodorstraße noch einmal verzögern. Das Unternehmen hofft, im Jahr 2020 eröffnen zu können. Kurt Krieger ist von dem Standort in Rath jedenfalls immer noch voll überzeugt, wie er betont - um damit den wiederkehrenden Fragen entgegenzutreten, ob die Gruppe wirklich an den so lange existierenden Plänen festhält.

Mit der nun verlängerten Linie 701 ist die Lage noch besser an den ÖPNV angebunden. Zudem hat die Erfahrung gezeigt, dass das neue Möbelhaus der Gruppe in Neuss zwar auch viele Düsseldorfer anzieht, allerdings vor allem aus dem Süden der Stadt. Der Standort im Düsseldorfer Norden dürfte nicht nur den Rest der Landeshauptstadt erschließen, sondern auch Kunden aus dem Umland anziehen, die den Markt schnell über die A52 erreichen können. Mit dem dritten Markt (neben Neuss und Köln) wäre dann aus Sicht Kriegers NRW gut abgedeckt.

Im so genannten "Möbelkrieg" in Rath hatte sich auch der Konkurrent Schaffrath lange um die Erlaubnis bemüht, hier aktiv zu werden. Im vergangenen Sommer bekräftigte auch dieser nochmals, in Rath bauen zu wollen. Klar ist aber, dass die Stadt zwei Möbelhäuser an dieser Stelle nicht für verträglich hält.

(RP)
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