Düsseldorf Kritik an Plänen für die City-Straßen

Düsseldorf · Auf Friedrich- und Elisabethstraße soll Verkehr in beide Richtungen fließen.

Mit einer nur bedingt diplomatischen Formulierung haben Verkehrsexperten auf das Konzept für die Oberflächengestaltung nach Eröffnung der U-Bahn reagiert. "Grundsätzlich begrüßen wir die Bemühungen des Amtes, Erkenntnisse einer nachhaltigen Stadtverkehrspolitik zu beachten", heißt es in der Stellungnahme der Arbeitsgruppe Mobilität der Lokalen Agenda 21. Die Stadt hatte in der vergangenen Woche präsentiert, wie Friedrich-, Elisabeth-, Kasernen- und Breite Straße gestaltet werden sollen, wenn die Wehrhahn-Linie fährt.

Das "Aber", das in dem genannten Satz schon mitschwingt, fällt dann auch entsprechend umfassend aus. Mit Blick auf die Friedrichstraße bemängelt die Gruppe, dass die Stadt nicht konsequent auf einen gemeinschaftlich genutzten Straßenraum ("Shared Space") setzt, sondern die Verkehrsarten trennt. Für Autos gibt es nach den jetzigen Plänen der Stadt eine fünf Meter breite Fahrspur in Richtung Norden, daneben ist ein 2,50 Meter breiter Radweg geplant. "Wir glauben nicht, dass es möglich sein wird, den vorgesehenen Radfahrstreifen vom Anliefer- und Parkverkehr ohne eine ständige Kontrolle des Ordnungsamtes freizuhalten", schreiben die Kritiker.

Auch mit Blick auf die Elisabethstraße sind die Unterzeichner der Stellungnahme unzufrieden - weil auch dort Autos und Räder nur in eine Richtung unterwegs sein können. Diese Einbahnstraßen-Regelung zwischen Graf-Adolf-Straße und Bilker Bahnhof soll nach Vorstellung der Lokalen Agenda 21 aufgegeben werden. Sowohl auf der Friedrich- als auch der Elisabethstraße soll je eine Fahrspur für jede Richtung eingerichtet werden. Dann könnten die Parkhäuser an der Friedrichstraße aus allen Richtungen angefahren werden, und die Kreuzung von Herzog- und Friedrichstraße würde entlastet, argumentieren die Kritiker. Die Hauptroute des Radverkehrs würde über die Elisabethstraße bis in die Altstadt führen. Voraussetzung für diesen Vorschlag ist unter anderem, dass auf der Friedrichstraße dann 30 km/h als Höchstgeschwindigkeit gelten.

Die Kritiker hoffen, dass ihre Ideen zu einem Konzept führen, das in den politischen Gremien als Alternative diskutiert wird.

(RP)
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