Fotos Die verstörenden Bilder der Gillian Wearing
Vom 8. September bis zum 6. Januar sind im K20 am Grabbeplatz in Düsseldorf Werke der britischen Video-Künstlerin Gillian Wearing zu sehen. Sie gewähren Einblicke in die skurrile, oft verstörende Welt der Künstlerin. Für die Aktion "Trauma" aus dem Jahr 2000 ließ Wearing Menschen, die sich hinter einer Maske verbargen, traumatische Erfahrungen aus ihrer Kindheit schildern.
"Sixty Minute Silence" - mit dieser 60-minütigen Videoperformance gewann Wearing 1997 den renommierten Turner Prize. Sie ließ 26 Freunde eine Stunde lang in britischen Polizeiuniformen für ein Gruppenfoto posieren. Die Teilnehmer der Aktion waren aufgefordert, absolut still zu halten. Doch das gelang nicht: Immer wieder machten sie minimale Bewegungen - was mit der Zeit dazu führte, dass sich jegliche Disziplin auflöste.
Mit dieser Fotoserie gelang Gillian Wearing Anfang der 90er Jahre der Durchbruch: Sie ließ Passanten auf der Straße eine kurze Botschaft auf eine weißes Blatt Papier schreiben. Die Aktion zeigt die Kluft zwischen äußerer Fassade und dem, was im Inneren der Fotografierten vorgeht. "I'm desperate" (Ich bin verzweifelt), schrieb dieser junge Banker.
Dieses Paar überrascht mit der Forderung, auf den Weltfrieden hinzuarbeiten.
"Bully" aus dem Jahr 2010 ist ein Acht-Minuten-Video zum Thema Mobbing. Neun begabte Schauspieler nehmen an einer Improvisationsübung teil. Der Regisseur lässt sie eine Szene aus seinem Leben nachspielen, in der er zum Opfer von Mobbing wurde. Im Laufe des Films geraten die Rollen von Regisseur und Schauspielern, Tätern und Opfern durcheinander.
Bekannt ist Gillian Wearing auch für ihre Selbstporträts. Mit Hilfe des Wachsfigurenkabinetts Madame Tussaud's in London ließ sie sich Masken anfertigen, mit deren Hilfe sie in die Rolle anderer Künstler schlüpft. Dieses Bild zeigt Gillian Wearing als den bekannten US-amerikanischen Fotografen Robert Mapplethorpe.
Der Deutsche August Sander gehört zu den wichtigsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Auch in seine Rolle schlüpfte Wearing. Dabei entstand dieses Selbstporträt - "Me As Sander".
Gillian Wearing in der Rolle der französischen Surrealistin Claude Cahun.
Hier posiert Gillian Wearing als sie selbst im Alter von 17 Jahren.
Für ein weiteres Selbstporträt schlüpfte Wearing - wieder mit Hilfe einer Maske - in die Rolle ihrer eigenen Mutter.
Die Wearing-Ausstellung ist vom 8. September bis zum 6. Januar im K20 am Grabbeplatz in Düsseldorf zu sehen.