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Düsseldorf Diese zwei rocken wie 21 Piloten

Düsseldorf · Die Twenty One Pilots begeisterten das Publikum jetzt in der Mitsubishi-Electric-Halle mit ihrem musikalischen Facettenreichtum.

Die Musik verstummt, das Licht geht aus, es wird unruhig in der Halle. Wenige Sekunden später steht Tyler Joseph auf einer Hebebühne; wie eine Statue thront er über dem Publikum. Dann beginnt er zu singen, die Menge tobt.

Jetzt machten die "Twenty One Pilots" auf ihrer "Emotional Roadshow"-Welttournee in der Mitsubishi-Electric-Halle Halt. Der Name lässt eine große Truppe vermuten, doch hinter der Band stecken nur zwei Musiker: Tyler Joseph und Josh Dun. Die beiden kommen aus den USA und haben in kurzer Zeit die Musikwelt durchgewirbelt. Derzeit gehören sie rund um den Globus zu den gehypetesten Bands. Mit "Stressed Out" und jüngst "Heathens", dem Titelsong des Kinohits "Suicide Squad" stürmten sie in die internationalen Charts.

In Düsseldorf präsentieren sie sich als wahre Verwandlungskünstler: Als der Vorhang beim ersten Song fällt, stehen die zwei Musiker im roten Sakko und weißen Hemd mit schwarzer Krawatte auf der Bühne - schick, wäre da nicht ihre schwarze Sturmhaube. Das Gewöhnliche und zu Erwartende hat bei Twenty One Pilots keinen Platz. Vielmehr durchbricht das Duo alle Grenzen, die jahrzehntelang Genres definierten.

Ihre große Kunst sind Übergänge und musikalischer Facettenreichtum, wie ihn bislang kaum eine Band gespielt hat. Von ruhigen Balladen am Klavier über poppige Songs und elektronische, tanzbare Beats bis hin zu schnellen Raps und Reggae-Einfluss reicht das Spektrum. Dabei erzwingen die Twenty One Pilots jedoch keinesfalls diese musikalische Vielfalt - beim Zuhören passen die Wechsel wie die Faust auf's Auge. Einen großen Anteil daran hat die markante Stimme von Sänger Joseph, der verletzliche Töne anschlagen, aber auch schreien kann.

Doch nicht nur musikalisch begeisterte das US-Duo: Ihre Show ist geprägt von bunten Laserstrahlen und kunstvollen, psychodelischen Videoprojektionen, die auf den Leinwänden laufen. Mitten im Konzert wird dem Sänger eine Decke übergeworfen, das Licht geht erneut aus, plötzlich steht er auf der Tribüne zwischen den Fans. Als das Licht zum dritten Mal ausgeht, gucken die Zuschauer gespannt in alle Ecken der Halle. Was wird als Nächstes passieren? Mit Skelett-Kapuzenjacken sitzen sich Dun und Joseph auf einer Empore in der Mitte der Halle gegenüber - der eine am Schlagzeug, der andere am Klavier. Am Ende des Konzerts läuft der Sänger in einem riesigen Ball über die Menge, Dun spielt auf einem Schlagzeug, das vom Publikum getragen wird.

Diese Überraschungstüte funktioniert: Abwechslung, ein breites musikalisches Programm und eine unvergessliche Show sorgen dafür, dass 7500 Menschen, die Mehrheit von ihnen Jugendliche, nach knapp zwei Stunden schweißnass, voller rotem Konfetti, aber mit einem Lächeln die Halle verlassen.

(mba)
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