Jubiläum Tipps zum 25. Düsseldorf-Festival

Düsseldorf · Das Düsseldorf Festival findet in diesem Jahr zum 25. Mal statt. Unser Autor ist diesem mehrwöchigen Kultur-Erlebnistrip seit Anfang verbunden. Hier seine Tipps für 2015.

 Das Bundesjugendballett aus Hamburg kommt mit dem Podium Esslingen am 20. September in die Johanneskirche und bietet dort eine choreografische Version von Arnold Schönbergs "Verklärter Nacht".

Das Bundesjugendballett aus Hamburg kommt mit dem Podium Esslingen am 20. September in die Johanneskirche und bietet dort eine choreografische Version von Arnold Schönbergs "Verklärter Nacht".

Foto: Festival

Manchmal sagen die Leute, wenn sie auf Nummer sicher gehen wollen: "Also beim Altstadtherbst-Festival". Aber es werden immer weniger, die diesen altertümlichen Lapsus begehen - die meisten Kulturfans im Rheinland haben sich an den Titel "Düsseldorf Festival" gewöhnt. Und sie wissen, dass dieser Name immer für das Portal in eine überraschende, grenzgängerische, innovative, zutrauliche, explosive Welt der Künste steht. Dort gibt es viele Dinge, die es anderswo nicht gibt. Es gibt aber auch viele Dinge, die es anderswo nicht so schön gibt.

 Akkordeonist Richard Galliano tritt am 27. September auf.

Akkordeonist Richard Galliano tritt am 27. September auf.

Foto: Miserius

Niveau und Wagnis - das sind gewiss zwei zentrale Motti für die Festivalmacher Christiane Oxenfort und Andreas Dahmen. Und längst spielen sie mit dem "Düsseldorf Festival" im internationalen Zirkus der Festivals; sie sind gut vernetzt, verfügen über exzellente Kontakte zu anderen Festivals, was sich in vielen Koproduktionen zeigt. Trotzdem ist das "Düsseldorf Festival" oft für Ur- und Erstaufführungen gut, auch im Jubiläumsjahrgang.

Entdecker und Primadonnen Zu Gast sind in diesem Jahr (vom 9. bis 27. September) unter anderem Richard Galliano, der Entdecker des Akkordeons im Jazz (27. September); Dorothee Oberlinger, die Primadonna unter den Blockflötistinnen, unter dem Motto "Paradiese aus Luft" (16. September); der senegalesische HipHop-Dandy Faada Freddy (18. September); die eigenwillige, "radikale und ungezähmte" Flamencotänzerin Rocío Molina (15. bis 17. September) sowie Martin Zimmermann, der genialische Bewegungskünstler aus der Schweiz (11. bis 13. September).

Die famose Band Jambinai aus Korea (13. September) mischt im Theaterzelt am Burgplatz Post-Punk und Tradition. Spektakuläre Tanzprojekte haben die Compagnie XY aus Frankreich sowie Sébastien Ramirez & Honji Wang, Shooting-Stars der HipHop-Szene, im Gepäck. Der Neue Zirkus ist mit Kanadas Exportschlager "Les 7 Doigts de la Main" (9. bis 12. September) vertreten sowie mit dem Ensemble Circa und seiner musiktheatralischen Performance "Il Ritorno", die sich an Claudio Monteverdis Odysseus-Oper anlehnt; hierzu versprechen die Veranstalter "große Oper und kraftvolle Körperlichkeit" (24. bis 26. September).

Wenn der Atem stockt

Wieder gibt es zudem Projekte, bei denen allein der Titel den Atem stocken lässt oder einen ins Nachdenken stürzt: So gibt es ein Programm mit "Musik in absoluter Finsternis" (10. bis 13. September); es gibt die multimediale Produktion "Them and us - Samoaner in Lederhosen" (25. und 26. September). Und dann gibt es auch zwei schwer einzuschätzende Hör-Abende unter dem Motto "Die Charts des lieben Gottes", in denen laut Programm Musik von Johann Sebastian Bach bis Jan Delay erklingen wird (21. und 22. September, Neanderkirche).

Mit heimischen Künstlern

Wie in jedem Jahr schaffen es die Veranstalter geschickt, auch Düsseldorfer Künstlern eine Heimat unter dem Festival-Dach zu schenken, das gilt für viele aus dem Jazz, aber auch aus der Klassik. Mozarts Jupiter-Sinfonie und Beethovens C-Dur-Messe erklingen mit dem Chor und Orchester der Andreaskirche dort am 10. und 11. September; die Kantorei der Johanneskirche singt Mendelssohn, Brahms und Schnyder am 18. September. Das Ensemble Provocale schließlich offeriert Mozarts "Requiem" und Werke von Frank Martin (27. September) in der Auferstehungskirche.

www.duesseldorf-festival.de

(w.g.)
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