Düsseldorf Düsseldorfer schätzen das Kulturangebot

Düsseldorf · Das Amt für Statistik und Wahlen hat die Bürger nach ihrer Zufriedenheit mit der Düsseldorfer Kulturlandschaft befragt.

 Das Schloss Benrath und der angrenzende Park liegen bei den befragten Bürgern besonders hoch im Kurs.

Das Schloss Benrath und der angrenzende Park liegen bei den befragten Bürgern besonders hoch im Kurs.

Foto: SSPB

Wo gehen Sie hin? Was hören Sie? Welches Haus besuchen Sie häufiger? Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

 40 Prozent der Befragten gaben an, die Tonhalle in den vergangenen zwölf Monaten ein- bis zweimal besucht zu haben.

40 Prozent der Befragten gaben an, die Tonhalle in den vergangenen zwölf Monaten ein- bis zweimal besucht zu haben.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Mit solchen und ähnlichen Fragen wurden im vergangenen Jahr 16.000 Düsseldorfer Bürger vom Amt für Statistik und Wahlen schriftlich konfrontiert, knapp 5000 schickten ihre Antworten zurück. Das sind sehr ordentliche 32 Prozent. Aber es ging, wie die Fragen schon signalisieren, nicht um Kitas und die Müllabfuhr (wie in früheren Befragungen), sondern um das Schwerpunktthema Kultur. Die Stadt fragte dezidiert nach den kulturellen Einrichtungen der Stadt - und nach dem Grad der Zufriedenheit der Bürger.

Die ist - nach der Lektüre der gestern vorgestellten Erhebung - offenbar deutlich höher, als man erwarten konnte. Man darf sagen: Die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer schätzen das Kulturangebot in ihrer Stadt sehr. Das beglückt natürlich auch den Dezernenten: "Die Kulturinstitute freuen sich über so viel positive Resonanz und Zustimmung. Die Ergebnisse der Befragung sind Anerkennung und Ansporn für die Kulturinstitute", so Hans-Georg Lohe.

Während es, etwa durch frühere Besucherbefragungen der Institute, bereits einige (punktuelle) Informationen über die Bewertung des Kulturangebots der Stadt gibt, ermöglicht es diese Bürgerbefragung, auch Informationen über die Personen zu erhalten, die die kulturellen Einrichtungen nicht besuchen. Die Zahl dieser Nichtnutzer ist jedoch mit einem Anteil von insgesamt acht Prozent der Befragten sehr gering. Anders gesagt: 92 Prozent aller Einsender besuchen kulturelle Einrichtungen. Allerdings dürfte der Anteil dieser Nichtnutzer sehr hoch sein bei denjenigen, die an der Befragung nicht teilgenommen und nicht geantwortet haben.

In der Gruppe der Besucher waren Frauen mit 54 Prozent vertreten, in der Gruppe der Nichtnutzer lag ihr Anteil bei 45 Prozent. Die Besucher gaben einen höheren Bildungsstand an als die Nichtnutzer. Die Kultur-Besucher sind deutlich häufiger in oberen Einkommensgruppen vertreten. 64 Prozent von ihnen gaben gar an, sich in der Freizeit selbst künstlerisch zu betätigen.

Auf die Frage nach der generellen Zufriedenheit mit dem kulturellen Angebot in Düsseldorf zeigten sich insgesamt 80 Prozent aller Befragten zufrieden, darunter 19 Prozent sogar "sehr zufrieden". Die höchsten Zufriedenheitswerte entfielen auf Schloss und Park Benrath mit 86 Prozent, gefolgt von der Tonhalle und den Stadtbüchereien mit jeweils 84 Prozent. Insgesamt liegen die Werte zwischen 86 Prozent bei Schloss und Park Benrath und 61 Prozent beim Forum Freies Theater (FFT).

Man sollte diese Zahlen zu werten wissen. Wer auch nur einmal durch den Park von Schloss Benrath joggt, gibt dem reizenden Institut einen Punkt, obwohl er das Haus vielleicht nie von innen gesehen hat. Auf der anderen Seite spiegeln die hohen Zustimmungswerte für die Tonhalle ein in der Tat deutlich gewachsenes Interesse am wichtigsten Konzerthaus der Stadt. Die Zahl der Abonnements ist dort überdurchschnittlich stark gestiegen, und zwar bei den städtischen Veranstaltungen wie auch etwa bei den Heinersdorff-Konzerten. Logischerweise entfallen auf die Tonhalle - als Konzertort verschiedener Anbieter - mehr Punkte als auf die Düsseldorfer Symphoniker, zumal bei ihnen die Zahl der Abonnenten hoch ist.

Aber es gibt auch Nachholbedarf: Verstärkte Angebote werden von den Befragten vor allem für den Bereich Musik (in Form von Rock/Pop/Jazz und Schlager) mit 54 Prozent gewünscht. Auch die Sparten Film und (Stadt)-Geschichte finden mehr als 30 Prozent ausbaufähig

(w.g.)
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