Düsseldorf Düsseldorfs Künstler zeigen ihre Schmuckstücke

Düsseldorf · Düsseldorf weist die höchste Dichte an Schmuckgestaltern in ganz Deutschland auf. Vielleicht ist das noch nicht allgemein bekannt, weil viele von ihnen das Jahr über im Verborgenen arbeiten, in Werkstätten, die nicht von der Straße aus einsehbar sind. So auch Anna Huberman, Lisa Kuschmann, Katrin Marzok und Vivian Meller, die in einem Gemeinschaftsatelier arbeiten, das in einem Hinterhof liegt, versteckt hinter einem Grill-Imbiss an der Bilker Allee.

 Schmuckpunktkünstler (v. l.): Vivian Meller, Maren Düsel, Anke Plöger, Anna Huberman, Patrick Moroder, Katrin Marzok, Vivien Reig-Atmer und Margarete Kuhles-Marschall.

Schmuckpunktkünstler (v. l.): Vivian Meller, Maren Düsel, Anke Plöger, Anna Huberman, Patrick Moroder, Katrin Marzok, Vivien Reig-Atmer und Margarete Kuhles-Marschall.

Foto: Steingießer

Während der "Schmuckpunkte" allerdings, einer Aktion, die in diesem Jahr bereits zum fünften Mal parallel zu den "Kunstpunkten" stattfindet, öffnen sie - wie insgesamt 33 Düsseldorfer Schmuckkünstler - ihre Räume für interessierte Besucher. Neugierige gelangen dann durch einen Hausflur und einen kleinen Innenhof in eine ehemalige Backstube, die von den Designerinnen in ein lichtdurchflutetes Atelier umgewandelt wurde. In der Mitte stehen aneinandergerückt ihre vier Goldschmiedetische, an denen sie sich während der "Schmuckpunkte" bei der Arbeit über die Schulter schauen lassen.

Viele der Schmuckkünstler haben außer einer Goldschmiedelehre ein Designstudium an der Fachhochschule absolviert. Vielleicht ist das der Grund für ihren kreativen Umgang mit Materialien. Anna Huberman verarbeitet Fahrradschläuche zu kernigen Armbändern für Männer und setzt zarte Porzellandeckelchen vom Flohmarkt anstatt Edelsteinen in große Silberringe ein.

Auch Vivian Mellers Ansatz ist spielerisch. Zu ihren Schmuckstücken, bei deren Herstellung sie traditionelle Metallverarbeitungstechniken und hochmoderne Technologien wie den 3-D-Druck miteinander kombiniert, lässt sie sich von Kindheitserinnerungen inspirieren. So zum Beispiel bei einem silbernen Anhänger, durch den man Seifenblasen in die Luft pusten kann.

Anke Plöger (Galerie Steinreich) hat außer den schweren Silberringen, mit denen sie bekannt wurde, auch federleichte Ketten gestaltet, aus Reflektorband, auf das sie Kreise aus Wackelbild-Postkarten montiert hat. Die Designerin zeigt, wie sich die Kreisflächen je nach Lichteinfall verändern, und sagt mit einem Augenzwinkern: "Das sind meine eigenen Schmuckpunkte."

Info Öffnungszeiten der Ateliers für die "Schmuckpunkte": im Norden am 23. und 24., im Süden am 30. und 31. August; samstags 14 bis 20 Uhr, sonntags 12-18 Uhr. Für die "Kunstpunkte" gelten die gleichen Öffnungszeiten. www.schmuckpunkte.de

(RP)
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