Düsseldorf Elefant im Theater

Düsseldorf · Eine Bühne wird zum Illusionsraum, eine andere Welt wird dort geschaffen. Grenzen lösen sich auf, ein Paralleluniversum entsteht. Menschen verschwimmen mit Objekten und schaffen eine neue Ordnung. Dass so etwas möglich ist, zeigt das Düsseldorfer Künstlerkollektiv "Lukas Und" in der Performance "Das Universum (Verschwommen)", die nun im FFT Premiere feierte. Normalerweise ist beim Kollektiv stets Hund Lukas mit dabei - daher der Name. In ihrer neuen Produktion kommen Niels Bovri, Alice Ferl, Stine Hertel, Maykon Junkes, Johanna Seitz und Jascha Fidorra zunächst einmal ohne tierische Unterstützung auf der Bühne aus.

Stattdessen tragen sie Gegenstände auf die Bühne: Holz, Akkuschrauber, einen Mikrofonständer. Diese spielen in der Inszenierung eine genauso große Rolle wie die Performer. Denn sind Gegenstände letztlich nicht das Gleiche wie wir Menschen? Den Künstlern zufolge schon. "Ich bringe euch dieses Ding und stelle fest, dass wir gleich sind, weil man sich in unserer Anwesenheit sicher fühlt", sagen sie. Das "Ding" ist ein Feuerlöscher. Über einen Baumstamm sagen sie: "Wir sind gleich, weil wir beide aufgehört haben zu wachsen." Die skurrilen Vergleiche amüsieren. Stumm beginnen die Künstler sich mit den Gegenständen neu zusammenzusetzen. So entstehen absurde Formen: Pappkonstruktionen auf dem Kopf, Feuerlöscher an einer Holzvorrichtung auf dem Rücken. Die Künstler werden eins mit den Objekten.

Am Ende befreien sie sich jedoch wieder von ihren Konstruktionen. Menschen und Objekte finden zu ihren ursprünglichen Formen zurück. Das Vorstellungsspiel beginnt erneut. Der Baumstamm wird "ein Märtyrer, er ist für uns gestorben". Ein Geweih sei "wie ein Kind, nutzlos, und es bereitet trotzdem Freude". Einer hält eine Pappe hoch und sagt: "This object is an elephant." Die Bühne ist leer, die Objekte sind weggeräumt. Der Kreis schließt sich. Nichts ist so, wie es scheint.

Info "Das Universum (Verschwommen)" ist im FFT Juta in der Kasernenstraße 6 noch am 21. Februar , 20 Uhr, zu sehen. Karten: www.fft-duesseldorf.de

(RP)
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