Düsseldorf Englands Jazz-Hoffnung spielt im Goethe-Museum

Düsseldorf · Der Pianist Gwilym Simcock wird in Großbritannien gefeiert. Nun kommt er für ein Gastspiel nach Düsseldorf.

 Gwilym Simcock gilt in England als "Wunderkind".

Gwilym Simcock gilt in England als "Wunderkind".

Foto: stei

Er ist die Hoffnung des jungen britischen Jazz: Gwilym Simcock. Zahlreiche Lobeshymnen erschienen in den Medien in Simcocks Heimat, und kaum ein Artikel kam ohne dieses deutsche Wort aus: "Wunderkind". Auch die Pianistenkollegen rühmen Simcocks Talent. Sein Landsmann Jamie Cullum nennt ihn "unseren besten jungen Klavierspieler" und Altmeister Chick Corea schwärmt: "Gwilym ist ein Original, ein kreatives Genie."

Gwilym Simcock wurde 1981 in Wales geboren und wuchs in der Grafschaft Cheshire im Nordwesten Englands auf. Er begann mit dem Klavierspielen, als er drei Jahre alt war. Es folgten intensive Studien in den Fächern klassisches Piano, Waldhorn und Komposition. Als ihm ein Lehrer eine Kassette mit Jazzmusik aufnahm, eröffnete sich dem damaligen Teenager eine völlig neue Welt, die ihn so beeindruckte, dass er sich noch heute an die Musikauswahl erinnert. "Die ersten drei Stücke stammten von Keith Jarrett und von der Pat Metheny Group. Als ich das hörte, dachte ich: Das ist fantastisch", erzählt er. Simcock begann, sich in die Jazz-Geschichte zu vertiefen, ging mit 18 Jahren an die Royal Academy nach London, um dort Jazz zu studieren. Heute ist er dort selbst Professor für Jazzpiano und Mitglied in Pat Methenys New Quartet. Doch bevor Gwilym Simcock im Frühjahr mit dem Gitarrenmeister auf Welttournee geht, kann man ihn nun bei einem Piano-Solokonzert im Goethe-Museum erleben.

Der Jazz hat die klassische Musik in Simcocks Leben nicht verdrängt, sondern seine Musik bereichert. So gelingt es dem Pianisten in seinen Konzerten immer wieder, beide Welten miteinander zu verbinden. "Als ich klein war, spielte mein Vater zu Hause die russischen Komponisten wie Rimski-Korsakow und Prokofjew", erinnert er sich. "Sie alle haben diese wundervollen, reichen Harmonien. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass mich an Musik besonders fasziniert, wie die Harmonien Gefühle beeinflussen und uns im Innersten berühren."

INFO Gwilym Simcock, "Piano solo. Jazz im Goethe-Museum", Schloss Jägerhof, Jacobistraße 2, Dienstag, 12. Januar, 19 Uhr, Eintritt: 18 Euro, ermäßigt zwölf Euro

(RP)
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