Düsseldorf Fink spielt jetzt den Blues

Düsseldorf · Ohne seine Band trat der Musiker Fin Greenall, bekannt als Fink, im Savoy auf.

Es herrscht eine andächtige Stimmung, das Saallicht des Savoy-Theaters ist aufs Minimalste gedimmt. Vier Scheinwerfer auf der Bühne bilden die stärkste Lichtquelle, in ihren Lichtkegeln tanzt der Staub aus den schweren Vorhängen des Theaters. Aus den Lautsprechern dringt konstant ein leichtes Rauschen, als würde man am Ende einer Schallplatte angelangt sein. Dabei ist es erst der Beginn und das perfekte Setting für das Konzert von Fin Greenall. Normalerweise macht der Brite als Fink gemeinsam mit seiner Band entspannte Indie-Musik, spielt schöne und leichte Singer-Songwriter-Stücke. An diesem Abend präsentiert er eine andere Seite. Unter dem Titel "Fink's Sunday Night Blues Club" hat der 45-Jährige in einem zum Musikstudio umfunktionierten Krematorium in Berlin ein Blues-Album aufgenommen. Die schweren, dramatischen und zuweilen mythisch anmutenden Stücke passen nur zu gut in die Atmosphäre des Abends.

Getragen werden sie im Savoy von tiefen Bassläufen und eingängigen Blues-Rhythmen, die Greenall abwechselnd auf vier verschiedenen Gitarren spielt. Im Mittelpunkt steht jedoch, wie auch bei seinen Songs als Fink, seine tiefe und markante Stimme.

Komplett ohne die älteren Lieder kommt er an diesem Abend nicht aus. Denn: "Ihr habt schließlich für 90 Minuten bezahlt, mein Blues-Album geht aber nur 45", erklärt er zur Mitte des Konzerts mit charmantem Grinsen. Das Publikum stört es nicht, im Gegenteil. Es quittiert die ersten Takte von "Looking too closely" mit großem Jubel. Es handelt sich um einen der bekanntesten Songs des Musikers, nicht zuletzt weil er im Soundtrack von Till Schweigers "Honig im Kopf" zu hören war. Greenall schafft es, mit beiden musikalischen Facetten zu punkten.

Trotz der gemütlichen Theatersessel sitzt am Ende des Konzerts dann auch niemand mehr auf seinem Platz im Saal.

(RP)
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