Kultur-Tipp Fotos und Filme von Wim Wenders

Düsseldorf · Das Werk des vielfältigen deutschen Künstlers wird in einer Ausstellung und einer Retrospektive gewürdigt. Gezeigt werden Arbeiten aus den letzten Jahrzehnten.

Wim Wenders feiert in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag

Wim Wenders feiert in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag

Foto: Endermann

Wim Wenders, einer der bedeutendsten zeitgenössischen deutschen Regisseure, feiert in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag. Der vielfältig tätige Filmschaffende, Künstler und Autor begeht aber nicht nur seinen runden Geburtstag, er wurde in diesem Jahr auch gleich mehrfach ausgezeichnet. Bei den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen in Berlin, wo sein neuer Film "Everything will be fine" Premiere feierte, erhielt Wenders für sein Lebenswerk den Ehrenbären.

Sein Dokumentarfilm "Das Salz der Erde" (2014) brachte ihm die dritte Oscar-Nominierung seiner Karriere ein. Und da Wenders in Düsseldorf geboren wurde, hat die hier ansässige Wim-Wenders-Stiftung weitere Feierlichkeiten zum runden Geburtstag organisiert.

Der Regisseur ist vor allem durch seine Filme wie "Der Himmel über Berlin", "Pina" und "Das Salz der Erde" international bekannt. Doch auch als Fotograf ist Wenders aktiv. Wobei er selber die Schreibweise "Photographien" bevorzugt - als Ausdruck des Zusammenspiels von Licht (phos) und Malen (graphein). Seine Werke bilden einsame, manchmal skurril wirkende Orte und Landschaften ab - wie ein rostiges Riesenrad auf einer leeren Wiese in Armenien, ein Farmhaus im wogenden Getreidefeld, ein verlassenes Freiluftkino in Palermo, ein verfallenes Haus im ehemaligen jüdischen Viertel von Berlin.

Die Fotografien von Wenders zeigen selten Menschen und geben doch Zeugnis vom Menschsein. Dabei verzichtet Wenders auf die modernen technischen Möglichkeiten - er arbeitet ohne Kunstlicht, ohne Stativ. Rund 80 Werke werden im Museum Kunstpalast in Kooperation mit Wenders Images und der Wim-Wenders-Stiftung vom 18. April bis zum 16. August unter dem Titel "4 REAL & TRUE 2"gezeigt.

Ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Stiftung wird das Filmmuseum Düsseldorf den Filmemacher von Mai bis Juli mit einer umfangreichen Retrospektive würdigen. Begleitet wird die Filmauswahl von einem medienpädagogischen Programm, das sich detailliert mit dem Werk des Filmkünstlers auseinandersetzt. Am 19. April um 12 Uhr wird die Werkschau mit der neu restaurierten Fassung des Films "Alice in den Städten" in Anwesenheit von Wim Wenders eröffnet. Im Anschluss an die Vorführung findet ein Gespräch zwischen Wim Wenders und Filmmuseumsdirektor Bernd Desinger statt. Bis Juli werden dann unter dem Titel "Im Lauf der Zeit" im Kino Black Box des Filmmuseums 30 Filme von Wim Wenders gezeigt. Dabei werden drei Programmschwerpunkte gesetzt.

Der Mai steht unter dem Motto "Wim Wenders' Amerika". Gezeigt wird die Faszination des Filmemachers für die Neue Welt in Filmen wie "Hammett", "Paris, Texas" oder "Don't come knocking". Im Juni stehen Filme zum Thema "Die frühen Jahre" auf dem Programm. Die Auswahl konzentriert sich auf die ersten Arbeiten Wenders'. Zu sehen sind unter anderem die Spielfilme "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" und "Im Lauf der Zeit", aber auch ein Kurzfilmprogramm mit Werken aus den späten 60er-Jahren.

"Dokumente" präsentiert im Juli Wim Wenders als einen Dokumentaristen, der mit Filmen wie "Tokyo-Ga", "Buena Vista Social Club" oder "Das Salz der Erde" Maßstäbe für das Genre setzte.

Ab August ergänzen die Düsseldorfer Filmkunstkinos die Retrospektive. Gezeigt werden dann unter dem Motto "Wenders Encore" fünf weitere Werke. Dazu gehören "Der Himmel über Berlin" und "Der amerikanische Freund".

Julia Brabeck

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort