Düsseldorf Fürsprecher der Kultur-Institute

Düsseldorf · 13 Freundeskreise präsentierten ihre Arbeit in den Schadow Arkaden.

Am Mikrofon steht ein Mädchen mit Zopf und Blümchenkleid. "Frei atmen", erschallt es im Rondell der Schadow Arkaden, "ein unnütz Leben ist ein früher Tod." Dann: "Dies Frauenschicksal ist vor allem meins." Die Verse aus Goethes "Iphigenie auf Tauris" sind unterlegt mit Musik. Fünf Jungs wälzen sich dazu auf dem Boden, rufen "Schnauze" oder "langweilig", vermögen die Kraft der Poesie aber nicht zu unterdrücken. Die Collage, in einem Projekt am Goethe-Gymnasium entstanden, wurde bei "Kultur macht Freu(n)de" erstmals öffentlich vorgestellt. Man hätte ihr allerdings mehr Zulauf gewünscht. Auch bei der Szene aus "Tschick" (Junges Schauspielhaus) oder den erotischen Tändeleien aus der Barockzeit mit dem "Kurfürstenpaar" Andrea Bartsch und Claus Bido gab es wenig Publikum.

Dennoch waren die 13 Düsseldorfer Freundeskreise, in einer losen Interessengemeinschaft verbunden, dankbar für das Forum, das ihnen Felix Droste, Aufsichtsratsvorsitzender der Rheinische Post Mediengruppe, zur Verfügung gestellt hatte. Kulturdezernent Hans-Georg Lohe setzte sich in seiner Ansprache dafür ein, die Lobby der Düsseldorfer Kulturinstitute zu stärken. Das sei schon als Gleichgewicht zum oft mehr beachteten Sport wünschenswert, sagte er und schuf dafür das Wort "Kulturmacht".

Ein günstigerer Termin hätte der Premiere womöglich gut getan. Die leere Innenstadt am Sonntag und das lange Wochenende bremsten den Zustrom . "Wir hatten mehr Flaneure erwartet", sagte Richard Isselhorst von den Freunden des Schauspielhauses, an deren Stand das vom Verein finanzierte Buch "Das also bleibt!?" über die zwei Spielzeiten unter Beelitz auslag. Mit der Resonanz war Isselhorst dennoch zufrieden: "Wenn das umfangreiche Spektrum der Kulturinstitute einen kleinen Trojaner auf der Festplatte der Besucher hinterlässt, ist schon viel erreicht." Adelheid Klarholt von der Vereinigung Freunde Schloss und Park Benrath stimmte ihm zu: "Es ist wichtig, dass wir unsere geballte Kraft zeigen können. Damit auch die Stadt zur Kenntnis nimmt, was an ehrenamtlichem Engagement und materiellem Einsatz geleistet wird."

(RP)
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