Düsseldorf Geschäftsführerwechsel bei den Filmkunstkinos

Düsseldorf · Udo Heimansberg übergibt die wirtschaftliche Verantwortung nach 36 Jahren an Nico Elze, bisher Chef des Metropol.

 Filme bleiben seine Leidenschaft: Udo Heimansberg im Bambi

Filme bleiben seine Leidenschaft: Udo Heimansberg im Bambi

Foto: bauer

Das Feld ist bestellt: Die Filmkunstkinos sind alle digitalisiert und renoviert, gerade hat der Geschäftsführer der Düsseldorfer Programmkinos ein erfolgreiches Kinojahr abgeschlossen. "Das ist der ideale Zeitpunkt, um den Staffelstab weiterzugeben", sagt Udo Heimansberg, der Ende Januar 66 Jahre alt wird. "Ich folge dem Vorbild meines Vaters: Der hat immer gesagt, dass man dafür sorgen muss, ersetzbar zu sein, und sich nicht an seine Aufgaben klammern sollte." Und so übergibt Heimansberg sein Werk nun an Nico Elze. Der ist 33 Jahre alt, hat als Filmvorführer im Bambi angefangen und ist seit drei Jahren Chef des Metropol an der Brunnenstraße. "Mein Nachfolger ist genauso filmverrückt wie ich, wir verstehen uns, das ist also ein Übergang ohne Brüche", sagt Heimansberg. "Ich kann aber nur noch mittelfristig denken, Nico Elze dagegen denkt langfristig und hat viele neue Ideen, schließlich will auch er eines Tages noch als Kinochef in Rente gehen."

Die Zukunft der Lichtspielhäuser sieht Heimansberg positiv. Schon ihn habe man für verrückt erklärt, als er 1979 das Metropol übernahm, denn schon damals erwarteten viele das baldige Ende der Kinoära. "Wir haben aber eisern auf Qualität gesetzt und immer versucht, auch alte Werke zu zeigen, um die Filmgeschichte lebendig zu halten", so Heimansberg. Bisher hätte ein treues Publikum dieses Bemühen auch zu schätzen gewusst.

Mit einem Filmschatz wird Heimansberg darum auch seinen Abschied feiern. Am 11. Januar zeigt er um 19 Uhr Stanley Kramers "Eine total, total verrückte Welt" in der 197 Minuten Roadshow-Version. Die kann ihre ganze Wirkung nur auf einer Cinerama Bildwand entfalten, wie es sie im Metropol noch gibt. Dort war der Film auch schon einige Male zu sehen - und immer ausverkauft. Heimansberg bleibt Gesellschafter der Filmkunstkinos und wird weiter Sonderreihen verantworten. Seine Formel lautet: "Kino wird jetzt mein Hobby - und es bleibt meine Leidenschaft."

(dok)
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