Düsseldorf Goethemuseum-Direktor wünscht sich Klarheit

Düsseldorf · Das zur Disposition gestellte Schauspielhaus hat in der Düsseldorfer Kulturszene Sorgen geweckt.

Die Kulturszene in der Landeshauptstadt scheint nervös zu sein. Seitdem der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel das Schauspielhaus zu Disposition stellte, herrscht Unruhe in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Davon bleibt auch das Goethemuseum nicht verschont: "Es liegen Gedanken der Zusammenlegung in der Luft. Man hört, dass der Bestand des Goethemuseums im Schumannhaus untergebracht werden soll", sagt Christof Wingertszahn, Direktor des Goethemuseums. "Von Seiten der Stadt ist man aber noch nicht an uns herangetreten."

Die Besonderheit des Museums an der Jacobistraße ist, dass eine Stiftung hinter der imposanten Sammlung steht: Die Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung wurde 1953 von zwei Erbinnen von Professor Anton Kippenberg gegründet, drei Jahre später wurde das Museum eröffnet.

"Das Goethemuseum kann nicht einfach Planänderungen angepasst werden. Aufgrund des Stiftungsstatus ist der Unterbringungsort des Museumsbestands ebenfalls vertraglich festgelegt", erklärt Wingertszahn. Mit Blick auf das kulturelle Angebot in Düsseldorf bekennt er klare Linie: "Mit Vielfalt kann man punkten. Deshalb sollte sie erhalten werden - ich bin gegen eine zentrale Struktur. Ich würde mir Klarheit wünschen. Die Politik ist jetzt gefordert."

Dass die Jahreshaupt- und Mitgliederversammlung des Verbands Rheinischer Museen jetzt im Goethemuseum stattfand, hat für Wingertszahn keine Aussagekraft: "Das ist kein Votum für unser Museum, aber wir nutzen gerne die Chance, uns zu präsentieren und Diskussionen zu initiieren. Wir möchten ein Anker der Gesellschaft sein", sagt der Museumsdirektor.

(mba)
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