Düsseldorf Grimmepreis-Träger liest in Oberbilk

Düsseldorf · Das lustigste ist, wenn Norbert Molitor über die 80er an der Roßstraße erzählt. Damals arbeitete er dort im Messebau, und mittags gingen sie ins nahegelegene Finanzamt-Nord. Dort gab's Mahlzeiten gegen Essensmarken, und weil sie jemanden kannten, gab es die Marken umsonst. "Wir haben uns gefühlt wie die Könige", erzählt Molitor. Der Autor kennt viele solcher Geschichten, vom "Creamcheese", von Nächten im "Spiegel", da habe er Schach gespielt. Noch heute sei er viel in der Stadt unterwegs, gern auf der Kö. Neulich habe er dort eine Handtasche für 5000 Euro gesehen, erzählt er.

"Finde ich super, dass die Leute sich das leisten können." Eigentlich aber kommt er aus Velbert-Neviges, über das "Kaff", so Molitor, schreibt er seit zwölf Jahren einen Blog. Weil auch Ortsfremde mit den Provinzpossen etwas anfangen konnten, gewann er 2014 den Grimmepreis. "Überall ist irgendwo Dorf", sagt Molitor. Darüber hat er nun ein Buch geschrieben, es heißt "Im Kaff der guten Hoffnung". Heute, 20 Uhr, stellt er es in der Kneipe "Roter Teppich", Kirchstr. 15, vor.

(kl)
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