Düsseldorf Grünes Licht für Künstlerateliers

Düsseldorf · Der Senat der Kunstakademie hat gestern in geheimer Sitzung einstimmig für die Förderung votiert.

 Rita McBride hat gestern mit dem Senat der Kunstakademie einvernehmlich die Weichen für die Zukunft gestellt.

Rita McBride hat gestern mit dem Senat der Kunstakademie einvernehmlich die Weichen für die Zukunft gestellt.

Foto: andreas Endermann

Noch aus Tony Craggs Amtszeit stammt die Idee, junge Absolventen der Kunstakademie über den ersten Abschluss hinaus zu fördern und für sie Ateliers am ehemaligen Rheinbahndepot herzurichten. Mit solchen Arbeitsstätten will man nicht nur die jungen Künstler und Kunsthochschulabsolventen fördern, sondern sie auch langfristig an die Stadt binden. Die Stadt hatte Geld dafür in Aussicht gestellt, Entwürfe für die Umbauten lagen auch schon vor. Nur Rita McBride, Craggs Nachfolgerin im Rektorat der Akademie, konnte sich nicht sogleich für diese Idee begeistern.

Seit gestern aber steht fest, dass das Rektorat der Akademie damit beauftragt ist, konkret für die Ateliers zu verhandeln und mit Stadt und Land praktikable Lösungen herbeizuführen. Dafür hat sich einstimmig der Senat der Kunstakademie in nichtöffentlicher Sitzung ausgesprochen. Der Senat, das ist das Mitbestimmungsgremium der Akademie, in dem mehr als 20 Personen mitwirken - die Mehrheit setzt sich aus der Professorenschaft zusammen, dazu kommen das Rektorat, Vertreter wissenschaftlicher und nichtwissenschaftlicher Mitarbeiter, Vertreter des Personalrats und der Studierenden.

In der Vergangenheit wurde viel diskutiert über die Ateliers. Der Tenor dabei war, dass die meisten jungen Künstler eine solche Institution begrüßen würden. Gerade die Ateliersuche in Düsseldorf stellt viele Absolventen vor große Probleme, weil Mietraum knapp ist und meistens auch sehr teuer. Wie Insider zu berichten wissen, hat sich die zuletzt durch Grabenkämpfe getrübte Stimmung an der Akademie beruhigt. Es werde nicht mehr über die Ausrichtung und Güte von Kunst diskutiert, sondern über Neubesetzungen und fragwürdige Weichenstellungen für die Zukunft. Manche Insider befürchten gar, dass die traditionsreiche Kaderschmiede der Malerei und Bildhauerei zersprengt werden soll zugunsten eines performancelastigen offenen Systems.

Sachlich habe man gestern alle Punkte der Tagesordnung über drei Stunden diskutiert, anders als während der Krisenstimmung Ende Januar. Auch für die Änderungen des Kunsthochschulgesetzes sei man gewappnet, das ab September gilt. Darin ist vorgesehen, dass die Mitbestimmungsgremien zulasten der Professorenschaft verändert werden. Mit weniger Professorenstimmen könnten künstlerische Entscheidungen nachteilig beeinflusst werden, befürchtet man. Dafür will man dem Ministerium zeitnah Ausnahmeregelungen präsentieren.

(RP)
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