55 Dinge, Die Nur 30 Minuten Von Düsseldorf Entfernt Liegen Gruseln als Freizeitspaß

Düsseldorf · Gespenster, irre Clowns und der Sensenmann bereiten im Grusellabyrinth in Bottrop den Besuchern viele schaurige Schrecken.

55 Dinge, Die Nur 30 Minuten Von Düsseldorf Entfernt Liegen: Gruseln als Freizeitspaß
Foto: Hans-Juergen Bauer

Das Gruseln beginnt bereits auf dem Parkplatz. Schaurige Musik schallt über das Areal, Wasser plätschert aus einem tiefschwarzen, mit einer Figur des Todes gekrönten Brunnen, und seltsame Gestalten huschen umher. "Memento Mori" ("Bedenke, dass du sterblich bist") grüßt ein Schild. Wie von Zauberhand öffnet sich eine große Metalltür. Der Besucher betritt eine riesige Halle, von der er zunächst nicht viel erkennt. Die Augen müssen sich erst einmal an das Dämmerlicht gewöhnen. Während der Gast sich noch orientiert, tritt bereits Sensenmann Helmut hinter ihn und legt seine kalte Skeletthand auf die Schulter. Das sorgt garantiert für die ersten Kreischer, denen noch viele folgen sollen. Es ist die Begrüßung im Bottroper Grusellabyrinth, das in der alten Waschkaue auf der ehemaligen Zeche Prosper II eingerichtet wurde.

Seit Anfang 2015 wird den Besuchern auf 3000 Quadratmetern ein Gänsehaut-Spektakel geboten. Vor den Augen der Gäste erwacht ein gigantisches Gemälde einer alten Geistervilla zum Leben, und der bucklige Igor führt die Besucher mitten in das Abenteuer hinein. In Gruppen bis zu 25 Personen werden die Gäste durch 16 Szenarien und Labyrinthe geleitet und auch selbst zu Protagonisten einer Gruselgeschichte. Diese dreht sich um das Mädchen Marie, welches sich im Land der Schatten auf der Suche nach ihrer toten Mutter in einer düsteren Alptraumwelt verirrt und von den Besuchern in die Gegenwart zurückgeholt werden muss.

Rund 100 Minuten dauert jeder Durchlauf, der durch sehr aufwendig ausgestattete Räume führt. Zahlreiche Darsteller gestalten die Szenen und leiten das Publikum für den weiteren Fortgang der Geschichte an. Auch wenn das Gruseln und die Spannung an erster Stelle stehen - es gibt immer Zeit zum Durchatmen, es wird immer wieder für erlösende Momente gesorgt. Die Show hat es in sich, auch wenn auf krasse oder blutige Horror-Szenen verzichtet wird.

Überall treiben Geister, Gespenster, Zombies und Gruselfiguren ihr Unwesen. Egal, wie sehr der Besucher auf der Hut ist, tauchen diese Wesen plötzlich aus dem Nichts auf und sorgen für Erschrecken. Hinzu kommt in den immer wieder dunklen Räumen ein irres Lachen, ein Knurren, wildes Geschrei - meist sehr laut und unerwartet. Auch erscheinen grässliche Fratzen plötzlich im Lichtkegel, oder Hände greifen unerwartet nach den Beinen.

Besonders gruselig ist die Suche nach dem Weg durch zwei stockfinstere Labyrinthe. Da hilft eigentlich nur, sich beherzt an seinen Vorgänger zu halten - einmal, um Zusammenstöße zu vermeiden, aber auch, um sich nicht so verloren zu fühlen. Im ohnehin verwirrenden riesigen Spiegellabyrinth sorgt später noch ein durchgeknallter Clown für zusätzliches Herzrasen.

Am Ende des Rundgangs erfolgt die Auflösung der ganzen Gruselgeschichte. Das ist für die jungen Besucher wahrscheinlich notwendig und beruhigend, aber für die Erwachsenen etwas zu langatmig, auch wenn dabei beeindruckende technische Effekte gezeigt werden, mit deren Hilfe eine ganze Brücke scheinbar zum Einsturz gebracht wird.

Wer möchte, kann sich noch bei den kleinen grünen Kobolden im "Finsterladen" mit vielen gruseligen Dekorationsartikeln, Masken und Perücken für die nächste Halloween-Party eindecken. Zudem besteht die Möglichkeit, sich zusammen mit Horrordarstellern in einem Sarg fotografieren zu lassen, bevor man aus der Finsternis wieder ins Tageslicht zurückkehrt.

(RP)
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