Düsseldorf Heaven 17 tanzen die Nostalgie im Zakk

Düsseldorf · Es war zwar nicht richtig gut, aber irgendwie total schön im ausverkauften Zakk. Heaven 17 trat dort auf, es war die Eröffnungsnacht der "Electricity Conference" über Musik aus Düsseldorf, und wie vom Fremdenverkehrsamt gebucht sagte Martyn Ware, der Kopf der britischen Synthie-Band, zur Begrüßung: "Wisst ihr, warum wir in Düsseldorf spielen? Weil unsere Lieblingsband aus dieser Stadt kommt." Dass es sich dabei um Kraftwerk handelt, musste er nicht eigens erwähnen.

Ware und Sänger Glenn Gregory drückten ihre 80er-Jahre- Kracher in die Halle, "Let Me Go", "Crushed By The Wheels Of Industry" und "Penthouse & Pavement". Die haben sich gut gehalten, man durfte an früher denken, als Heaven 17 noch mehr Haare hatten und etwas schickere Anzüge trugen. Die Gruppe wurde unterstützt von zwei Background-Sängerinnen, von denen die links positionierte ihren Chef glatt an die Wand schmetterte, sowie von einer kühlen Keyboarderin, die erhöht stand und wie Claire Danes aussah.

"Temptation", der große Hit, geriet Glenn Gregory dann ein wenig schräg, aber man tanzte dennoch beglückt: Bei solchen Nostalgie-Ereignissen ist man ja immer auch ein wenig selbst am Gelingen beteiligt - man bringt die eigenen Erinnerungen hinein, ach ja.

Gregory coverte Bowies "Life On Mars" ziemlich gut, und dass er zum Schluss "Being Boiled" von der Schwesterband Human League brachte, war zwar toll. Aber der fies aufgepeppte Refrain des an sich puristischen Klassikers verstieß dann doch gegen die Genfer Mensch-Maschinenrechtskonvention.

(hols)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort