Düsseldorf Im FFT können Zuschauer ins Bühnengeschehen eingreifen

Düsseldorf · Das Forum Freies Theater eröffnet seine neue Spielzeit mit dem Stück "Lessons Of Leaking" über das Phänomen Whistleblower.

 Szene aus "Lessons of Leaking", das im FFT gezeigt wird.

Szene aus "Lessons of Leaking", das im FFT gezeigt wird.

Foto: Machina Ex

Menschen, die geheime Dokumente veröffentlichen, weil sie meinen, die Öffentlichkeit habe ein Recht auf die für sie relevanten Inhalte dieser Papiere, werden als Whistleblower bezeichnet. Die Frage ist nun, ob sie sich richtig oder falsch verhalten, gut oder schlecht und wie man all das rechtlich bewertet. Das FFT (Forum Freies Theater) wird sich bei seiner Eröffnung der Spielzeit 2016/17 mit dieser Fragestellung auseinandersetzten.

Bei dem interaktiven Theater-Game "Lessons Of Leaking" von der Theatergruppe "Machina Ex" kann das Publikum das Stück mitgestalten. Es entscheidet am Ende selbst über den Verlauf der Geschichte. Das Stück spielt in Deutschland im Jahr 2021. Eine junge PR-Agentin gelangt an streng geheime Dokumente und muss sich entscheiden, ob sie diese veröffentlicht. Als Gruppe löst das Publikum gemeinsam Rätsel und trifft Entscheidungen, die den Fortgang der Geschichte wesentlich beeinflussen.

"Lessons Of Leaking" wird vom 16. bis zum 20. September mehrmals täglich im Juta (Junges Theater in der Altstadt) aufgeführt. Es wird von einem Video-Talk des französischen Philosophen Geoffroy de Lagasneri, einem Vortrag des Bloggers Michael Seemann und Präsentationen von Studierenden der Mediadesign Hochschule Düsseldorf begleitet.

Daneben hat das FFT Vorstellungen anlässlich der Internationalen Tanzmesse sowie klassische Theatervorführungen wie "Macbeth over Europe" (22. und 23. September), eine Produktion von Fringe Ensemble/Phoenix5, im Programm. Für das junge Publikum sind Stücke wie "Griff, der Unsichtbare" (29. September), ein Gastspiel vom Bonner Theater Marabu oder "Die Wundermauer" (3. Oktober) vom Helios Theater aus Hamm im Programm.

Für die vergangene Spielzeit 2015/16 zieht das FFT eine positive Bilanz. Eigenen Angaben zufolge war das Haus Gastgeber von mehr als 400 Veranstaltungen und hat rund 25.000 Zuschauer erreicht. Dies entspreche einer durchschnittlichen Auslastung von 80 Prozent, teilte das Theater mit. Zudem wurde das FFT 2015 als eines von zwölf freien Theatern mit dem ersten Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet. Dieser ist mit 80.000 Euro dotiert.

Durch ein neues Bündnis internationaler Produktionshäuser verspricht sich das Theater künftig eine Vernetzung künstlerischer Positionen und Forschungsvorhaben. Zu diesem Bündnis gehören Tanzhaus NRW, Hamburger Spielort Kampnagel und Pact Zollverein.

(RP)
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