Freizeit-Tipps für Düsseldorf Kaffee-Bar im Retro-Look

Düsseldorf · In Pempelfort in Düsseldorf gibt es seit Kurzem die "Brew Bar Malu". Spezialitäten: ein ganz besonderer Kaffee, Kuchen aus Reismehl und Allergiker-Essen.

 Francesco Lavarini brüht den Kaffee auf. Am besten pur genießen, ist sein Tipp.

Francesco Lavarini brüht den Kaffee auf. Am besten pur genießen, ist sein Tipp.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Hier hängen die Tassen von der Decke. Natürlich als witzige Deko. Auch sonst ist die "Brew Bar Malu" kein Café wie jedes andere. Das gesamte Angebot des hübschen Bistros im Retro-Stil der 60er-Jahre ist ausschließlich glutenfrei und manches darüber hinaus noch vegan oder laktosefrei hergestellt. Bei Allergikern ist das zwei Monate alte Lokal im Szeneviertel Pempelfort schon zum Liebling avanciert. Sind sie doch in der Regel zum Zusehen verdammt, wenn Freunde und Bekannte mit ihnen ins Café oder Restaurant gehen.

Zur Beliebtheit trägt sicher auch das nette Team überwiegend junger Männer hinter der Theke bei sowie ein Eltern- und Spielzimmer für Gäste mit Nachwuchs. Abgetrennt von der Lounge, wo es etwas ruhiger zugeht, saßen bei unserem Besuch am Nachmittag viele junge Mütter mit Babys und Kleinkindern gemütlich bei Knusper-Müsli und veganem Käsekuchen aus Soja-Yoghurt. Die Kleinen, die alt genug waren, verschwanden auch ohne Mami ins gut ausgestattete Spielzimmer und versteckten sich im Tipi.

Ein weiteres Highlight der Brew-Bar (aufbrühen: to brew) ist der Kaffee. "Cappuccino und Latte kann man überall haben", sagt Francesco Lavarini aus dem Team des Service-Personals. "Bei uns gibt es ganz besonders guten und fair gehandelten Kaffee von kleinen Landwirten aus Kenia, Honduras und Äthiopien. Diesen Kaffee sollte man eigentlich nur pur trinken." Auf Wunsch wird die aufgeschäumte Milch separat gereicht. Der Chef der Kaffee-Bar, Daniel Horn, rät jedoch auch, den magenmilden aber dennoch aromatischen Kaffee (3,30 Euro), der liebevoll per Hand aufgebrüht wird, schwarz zu genießen.

Sehr ausgefallen und besonders für heiße Tage geeignet ist der so genannte "Cold Drip Coffee" (3,60 Euro). Er läuft im Tröpfelverfahren sechs Stunden lang durch und wird mit Eis und Zitrone serviert. Ein erfrischendes Getränk, das ein starkes Aroma hat, aber trotzdem nicht den Magen angreift. Zugegeben: Wir mussten ihn mit ein bisschen Milch und Zucker trinken und sogar ein paar Tropfen Zitronensaft - köstlich.

Allergikergerechte Küche

Besonderen Wert legt das Team auch auf eine ungewöhnliche Bohnen-Sorte aus Hawaii. Sie ist sehr rar und schwer zu kultivieren, dafür aber hat sie immer den gleichen Koffeingehalt und ist sehr kräftig im Geschmack. So ein Tässchen kostet dann neun Euro und ist etwas für Kenner.

Das Küchen-Konzept kommt nicht vor ungefähr, denn die Frau von Daniel Horn ist Allergikerin. "Sie hat, weil sie nur glutenfrei isst, die Ansprüche extrem runter geschraubt", sagt Horn. "Sobald irgendwas nur ansatzweise gut ist, sagt sie schon: ,Wow, das ist super!' Da komme ich und sage: ,Das ist gut, aber nicht gut genug für die Leute, die nicht darauf achten!' Wir basteln so lange rum, bis es auch wirklich gut schmeckt." Das Ergebnis ist überzeugend. Wir merkten beim Schokokuchen (3,40 Euro) nicht, dass er mit Reismehl gebacken war. Er war weder trocken noch übersüßt, wie viele Fertigprodukte ohne Mehl. Auch die glutenfreie Bananensuppe mit Kurkuma (5,90 Euro) war ein feiner Imbiss mit exotischem Flair. Der Gast hat im Malu immer eine Auswahl an Leckereien wie Vanillekekse, Bananenbrot, Mandeltorte oder Suppen, Salate und Sandwiches. 7,50 Euro kostet beispielsweise das vegane Bütterchen mit gegrilltem Gemüse, Sprossen und Humuspaste, von dem man gut satt wird.

Gearbeitet wird derzeit noch an einem Kunstraum für kleine Ausstellungen, in dem derzeit schon einmal eine Kunstlehrerin ihre Arbeiten zeigt. Das könnte noch ein zusätzlicher Pluspunkt werden.

(RP)
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