Gastro-Tipp Düsseldorf Kaffeehauskultur wie in Wien

Düsseldorf · Österreichische Spezialitäten gibt es nun auch in Düsseldorf. Live-Musik, Kaffee Mélange und Kaiserschmarrn gehören zum Angebot.

 Stilecht gekleidet wie in Wiener Kaffeehäusern serviert Kellnerin Jennifer Kaffee und Kuchen.

Stilecht gekleidet wie in Wiener Kaffeehäusern serviert Kellnerin Jennifer Kaffee und Kuchen.

Foto: Andreas Endermann

Auf eine kulinarische Reise ins alte Wien begeben, das ist nun an ausgewählten Sonn- und Feiertagen im Derag Livinghotel De Medici möglich. Dann öffnet dort ein Café, das sich mit seinem Ambiente, seiner Atmosphäre und dem Angebot an Speisen und Getränken an den österreichischen Kaffeehäusern orientiert. Dennis Bosch, zuständig für die Gastronomie im De Medici, ist extra nach Wien gereist, um sich ein Bild von den dortigen Häusern zu machen und herauszufinden, was auch in Düsseldorf umsetzbar ist. Für die Zubereitung der Gerichte möchte das Hotel möglichst auf original österreichische Produkte zurückgreifen. "Bei den Getränken gelingt uns das zu 90 Prozent", sagt Dennis Bosch.

Doch was macht den Charme der alten Kaffeehäuser aus, die auch als erweitertes Wohnzimmer der Wiener bezeichnet werden? "Sie sind gemütlich, der Gast darf Zeitung lesen, auch wenn er sein Getränk schon lange ausgetrunken hat. Im Angebot sind Kaffeespezialitäten und es gibt Musik", nennt Bosch einige Kriterien.

Das De Medici hat sein Kaffeehaus in der urigen Grütznerstube eingerichtet. Alte Holzkassetten zieren die Decke, der Fußboden ist ebenfalls aus Holz, lange gepolsterte Sitzbänke und gemütliche Stühle laden zum Verweilen ein und an den Wänden hängen große Bilder mit Klosterszenen des Malers Eduard von Grützner (1846-1925).

Es geht vornehm, aber nicht steif im Düsseldorfer Kaffeehaus zu. Das Servicepersonal trägt Spitzenhäubchen und weiße Schürze und ist stets schnell und unaufdringlich zur Stelle. Die Musik kommt nicht vom Band: Im Nebenraum sitzt eine Musikerin - gekleidet mit Samtjackett und Rüschenhemd - und spielt klassische Musik auf der Geige. "Wir wollten die Musik nicht in den Vordergrund rücken, die Gespräche nicht stören", sagt Bosch.

Das Konzept kommt gut an - und das bei unterschiedlichen Gruppen. In einer Sitzecke feiert eine Familie Geburtstag, drei junge Männer verputzen rasant ihren Kuchen, japanische Gäste fotografieren das Treiben, ein älterer Herr liest in Ruhe die Zeitung und drei Frauen haben sich zum Mädelsnachmittag verabredet.

Die Speisekarte des Wiener Kaffeehauses bietet typisch österreichische Köstlichkeiten an. Wer es süß mag, kann sich ein Stück Wiener Apfelstrudel mit Vanillesauce (6,50 Euro), Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster (6,50 Euro) oder die hauseigene Medici-Torte (5,50 Euro), nach dem Vorbild der berühmten Sachertorte, gönnen. Wer es deftiger liebt, findet auf der Speisekarte beispielsweise wechselnde Tagessuppen (5,90 Euro), etwa mit Pfannenkuchenstreifen oder Grießnockerln, Backhendlsalat für 13,50 Euro oder Sacher Würstel für 7,50 Euro.

Angeboten werden zahlreiche Kaffee-Variationen, wobei die Namen für die Kaffee-Spezialitäten genauso typisch wienerisch sind wie der Kaffee selbst. Der "Braune" ist ein schlichter schwarzer Kaffee mit Milch. Als "Wiener Mélange" wird Kaffee mit aufgeschäumter Milch serviert, während "Maria Theresia" eine Kaffee-Kreation mit Orangenlikör, Weinbrand, Rohrzucker und Schlagsahne ist. Aber auch für die Tee-Genießer ist gesorgt: Es wird zum Beispiel die Sorte Darjeeling sowie Früchte- und Kräutertee in Kännchen für 4,50 Euro angeboten.

Empfehlenswert sind auch die hausgemachten Limonaden. Es gibt sie in den Geschmacksrichtungen Limette-Ingwer und Himbeer-Zitrone, die in Bügelflaschen serviert werden. Ein halber Liter dieses Erfrischungsgetränks kostet üppige 5,50 Euro.

(RP)
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