Düsseldorf Kölner Art Fair kommt nach Düsseldorf

Düsseldorf · Ab 2017 findet der drittgrößte deutsche Kunstmarkt auf dem Böhler-Areal statt. Bislang war die Messe in Köln zu Gast. Vom neuen Standort in Düsseldorf erhoffen sich die Messe-Macher noch mehr Strahlkraft.

 Walter Gehlen und Andreas Lohaus (v.l.) bringen die Kölner Kunstmesse Art Fair nach Düsseldorf. 2017 soll sie zum ersten Mal auf dem Böhler-Areal stattfinden.

Walter Gehlen und Andreas Lohaus (v.l.) bringen die Kölner Kunstmesse Art Fair nach Düsseldorf. 2017 soll sie zum ersten Mal auf dem Böhler-Areal stattfinden.

Foto: Nils vom Lande

Bis Sonntag noch läuft die Messe Art Fair für moderne und aktuelle Kunst in Köln, mehr als 100 Galerien, davon fast die Hälfte aus dem Ausland, bieten in der Halle der Kölner Messegesellschaft ein spannendes Spektrum internationaler Kunst an. Rund 36.000 Besucher im Schnitt zieht alljährlich dieser Markt, der sich als niedrigpreisigere und anders sortierte Alternative zur großen Art Cologne versteht und mittlerweile die drittgrößte Kunstmesse in Deutschland ist.

Nun aber ist ein bedeutungsvoller Ortswechsel angesagt, die Messe zieht um, von der einen Kunststadt in die andere. Ab November 2017 wird die Art Fair in der Landeshauptstadt auf dem Böhler-Areal laufen, wo sie sich langfristig an der Schnittstelle von Rheinland, Ruhrgebiet und den Benelux-Ländern etablieren und profilieren will.

Messemacher Andreas Lohaus sagt, "dank der wirtschaftlichen Strahlkraft von Düsseldorf, der aktiven Kunstlandschaft und einer stilvollen Location" hoffe er auf eine erfolgreiche Zukunft und natürlich auch auf gute Geschäfte. Gemeinsam mit dem Düsseldorfer Volkswirt Walter Gehlen (46) hat der in Dortmund geborene Jurist Lohaus (52) zuvor intensiv Standortforschung betrieben. Ein aufwendiges Screening, das die beiden in Auftrag gegeben haben, hat ergeben, dass Düsseldorf europaweit der derzeit vielversprechendste Standort für diese Art von Kunstmesse ist.

Die beiden Messemacher sind sehr entschieden in ihrem Bekenntnis für die Landeshauptstadt und ihr neues Ambiente. Als Quereinsteiger haben die beiden Kreativen vor 14 Jahren begonnen, mittlerweile haben sie sich längst auf dem Markt etabliert und fühlen, dass die "Zeit gekommen ist" für den Neubeginn in Düsseldorf.

Köln sei auch stets ein guter Partner gewesen, sagt Andreas Lohaus, aber im Areal Böhler sei tatsächlich mehr Glanz möglich. Das Einzugsgebiet wird hier, in unmittelbarer Nähe zum Rhein, auf zehn Millionen Menschen geschätzt. Lohaus schwärmt von "noch grüneren Feldern" als in Köln. Und man will in Düsseldorf die Region zelebrieren, sagen die beiden Messe-Macher, aus aller Welt gebe es Feedbacks, dass nirgendwo sonst der Glamour-Faktor so hoch sei wie in Düsseldorf. Die Infrastruktur sei noch dazu außerordentlich gut ausgebildet. Nicht einmal Berlin schnitt bei der Untersuchung besser ab, weil dort die Kaufkraft fehle, der Humus nicht so fruchtbar sei.

Die ehemaligen Böhler-Werke an der Hansa-Allee wurden 2012 zu einem stilvollen Veranstaltungsgelände umgeformt und präsentieren sich heute als eine sogenannte Event-Location. Mit mehreren Publikumsmessen ist man schon am Start. Nach der Renovierung haben die mit Tageslicht durchfluteten und denkmalgeschützten Hallen ihre eigene Qualität, die Verkehrsanbindungen gewähren eine direkte Anreise ohne große Staugefahr.

Die erste Art Fair in Düsseldorf wird vom 16. bis 19. November 2017 laufen. Bekannt sei die Kunstmesse unter Galeristen dafür, dass man gut verkauft, sagen die Veranstalter. Parallel dazu gibt es die kleinere Schwester Blooom, die als "Messe für konvergente Kunst" deklariert wird und unakademisch sortiert ist. "Kunst verändert sich ständig", sagen die Messechefs, die Grenzen zwischen traditionellen Ausdrucksformen der bildenden Kunst, des Design, der Street Art, der Mode und der Fotografie seien heute durchlässig. Neue Ausdrucksformen generierten sich. Dort setzt die kleine Messe Blooom an und fördert seit sieben Jahren Off Spaces und innovative Projekte. Auf der Blooom bietet man alles feil außerhalb der klassischen Segmente; außerdem wird ein Nachwuchs-Award ausgelobt in Zusammenarbeit mit einer großen deutschen Brauerei, für den in diesem Jahr Bewerbungen aus 80 Ländern vorlagen. Gewonnen hat ausgerechnet ein Düsseldorfer: der Videokünstler Matthias Danberg.

(RP)
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