Neue Vorwürfe gegen Düsseldorfer Kritik auch an Achenbachs Oldtimer-Geschäften

Düsseldorf · Im Fall des seit 10. Juni inhaftierten Kunstberaters Helge Achenbach sind neue Vorwürfe bekanntgeworden. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet in seiner aktuellen Ausgabe über den Verdacht auf Tricksereien bei Oldtimergeschäften zwischen Achenbach und dem 2012 verstorbenen Theo Albrecht (Aldi).

Kunstberater und Ex-Fortuna-Präsident: Das ist Helge Achenbach
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Foto: Endermann, Andreas

Dessen Witwe, die mit ihrer Strafanzeige das Verfahren gegen Achenbach in Gang gebracht hat, klagt auf Schadenersatz von 19,3 Millionen Euro. Eine entsprechende Zivilklage war in der vergangenen Woche eingereicht worden.

Darin, so der "Spiegel", führten die Anwälte von Babette Albrecht, eine E-Mail als Beleg für überhöhte Preise an, die Achenbach von Albrecht gefordert haben soll. Demnach hatte eine Achenbach-Firma bei einem Händler in Süddeutschland sieben Oldtimer für insgesamt 16,8 Millionen Euro gekauft, von denen zwei an Albrecht gingen. Dem seien für einen Ferrari 250 Berlinetta und einen Ferrari 250 California Spider überzogene Rechnungen gestellt worden, so dass diese Fahrzeuge einen "besonders hohen Anteil" am Paket hatten. Die übrigen fünf Wagen habe Achenbach in seiner Firma "State of the Art" behalten.

In der Klageschrift verwiesen die Albrecht-Anwälte auf die Mail eines Achenbach-Vertrauten an den Kunstberater, in der unter dem Betreff "Fahrzeug-Bepreisung" festgestellt werde, man habe für die fünf bei Achenbachs Firma verbliebenen Oldtimer das Geringste angenommen, was irgendwie gehe. In einer Liste würden dann die Einzelpreise für diese Wagen aufgeführt und kommentiert: "Macht in Summe 974 000 Euro - alles darunter ist höchstverdächtig", zitiert der "Spiegel" aus dem Schreiben.

Achenbach hat aus der Untersuchungshaft bislang alle Vorwürfe zurückgewiesen. Seine Anwälte verweisen auf mündliche Absprachen, die ihr Mandant stets nur mit dem verstorbenen Theo Albrecht getroffen habe. Bei den von der Staatsanwaltschaft als manipuliert bezeichneten Rechnungen handele es sich um "Collagen", die in Absprache mit Albrecht erstellt worden seien, damit dieser den Umfang seiner Geschäfte mit Achenbach vor seiner Frau verschleiern konnte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit April wegen Betrugsverdachts, erwirkte im Juni einen Haftbefehl wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr. Eine Haftbeschwerde wurde vorigen Freitag verworfen.

(sg)
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