Veranstaltungs-Tipps Kultur für Kurzentschlossene

Düsseldorf · Kunstvortrag, Lyrik mit Musik, Lesung, Kabarett, und Tanz - sechs Kulturveranstaltungen, für die es im Lauf der Woche noch Karten gibt.

Kunstabend Beim monatlichen Kunstabend in der Kunstsammlung und im K21 Ständehaus gibt es am Mittwoch ab 18 Uhr Familienführungen. Um 20 Uhr hält Laetitia Rimpau, Literaturwissenschaftlerin und Dozentin an der Goethe-Universität, Frankfurt am Main, einen Vortrag zum Thema "Poesie führte mich über die Malerei hinaus: Joan Miró und die Literatur".

Heine und Schumann Der lyrische Stil in Heines "Buch der Lieder" wird oft mit dem Begriff der Ironie bezeichnet. Der Direktor des Robert-Schumann-Hauses in Zwickau, Thomas Synofzik, stellt dazu am Mittwoch, 18 Uhr, im Heinrich-Heine-Institut in einem Interpretationsvergleich in Aufnahmen des 20. und 21. Jahrhunderts jeweils verschiedene Sängerinterpretationen von Schumanns "Dichterliebe" gegenüber. Der Kölner Tenor Lothar Blum singt einige der opernhaft-ironischen Umsetzungen von Schumanns Wiener Freund Johann Vesque von Püttlingen.

Neue Lesereihe Wenn am Samstag, 20 Uhr, die neue Reihe "Kritische Naturen" im Bahnhofsgebäude in Gerresheim startet, wird der Schauspieler, Hörbuch- und Synchronsprecher Rolf Berg erwartet.

Seine Lesung zirkelt um einen Lebensbericht des Dichters und Wanderers H.D. Thoreau, der seine zwei Jahre Leben in einem selbstgebauten Blockhaus kritisch und voller gelassener Naturverbundenheit mit dem Buch "Walden oder leben in den Wäldern" aufgezeichnet hat. Kabarett "Bis es euch gefällt" lautet das Programm, mit dem Matthias Brodowy am Freitag, 20 Uhr, im Kom(m)ödchen gastiert. Er führt den Zuschauer zurück in die Zeit des Wählscheibentelefons und in eine Zeit, in der er im Blockflötenensemble ganze Seniorenheime tyrannisierte.

Die One-Man-Show ist temporeich und Brodowy macht seinem Namen als Vertreter für gehobenen Blödsinn alle Ehre.

Tanz Lia Rodrigues zählt zu den bekanntesten Choreografinnen Südamerikas. Am Freitag und Samstag, jeweils 20 Uhr, inszeniert die Brasilianerin im Tanzhaus NRW in "Pindorama" die nackten Körper von elf Tänzern wie eine Landschaft, die ständigen Veränderungen durch elementare Kräfte wie Wasser und Wind ausgesetzt ist.

Mit ihrer Bildsprache verhandelt sie Fragen nach Gemeinschaft und den politischen und sozialen Dimensionen von Wasser. "Pindorama" war der ursprüngliche Name Brasiliens in der Sprache der Tupi vor der Kolonisation. Lia Rodrigues lebt und arbeitet in Maré, eine der größten Favelas von Rio de Janeiro.

Musik Nach dem Erfolg von "Übers Meer" setzen Max Raabe und Christoph Israel ihre kammermusikalische Auseinandersetzung mit Liedern von Friedrich Hollaender, Walter Jurmann und Werner Richard Heymanns fort.

Max Colpet, der zusammen mit Theo Mackeben das Couplet "Ein heißer Kuss, ein süßer Blick" schrieb, machte Max Raabe das schönste Kompliment, das er nach eigenem Bekunden je bekommen hat: "Sie hätten in den 20er Jahren auch Erfolg gehabt." Tatsächlich ist Raabe in der Musik der 20er/30er Jahre so zu Hause, dass er mit ihr spielerisch umgeht und sie mühelos in die heutige Zeit versetzt.

(RP)
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