Freizeit Kulturtipps für das Wochenende

Düsseldorf · Gestammelte Comedy, bärtige Musiker und eine junge Künstlerin: Diese Kulturaktionen sollte sich am Wochenende niemand entgehen lassen.

 Im Struwwelpeter-Look gibt die Band Love Machine morgen ein Konzert am KiT-Café.

Im Struwwelpeter-Look gibt die Band Love Machine morgen ein Konzert am KiT-Café.

Foto: Love Machine

Theater in englischer Sprache Auf der Studiobühne im Theatermuseum an der Jägerhofstraße 1 ist morgen das Stück "J'n'R" zu sehen. Die Geschichte: Die junge Jules sitzt in einem Café am Flughafen und wartet auf den Aufruf ihres Fluges. Das Letzte, was sie sich in diesem Moment vorstellen kann, ist sich zu verlieben - und schon gar nicht in diesen eigenartigen Typen, der in der Ecke gegenüber lauthals Shakespeare zitiert. Aber warum kommt der junge Mann ihr so bekannt vor? Nach einer Geschichte von Fiona Leonard ist "J'n'R" eine quirlige Komödie über den Moment, wenn das Leben aus dem Plan zu laufen scheint. Gespielt wird in Englisch, der Eintritt beträgt 15 Euro. Beginn ist um 19.30 Uhr. Comedy im Savoy Die Kunst von Rolf Miller heißt "komponierte Stammelsymphonie". Denn der Comedian drückt sich prächtig mit banalen Worten über die komplizierten Verbindungen von Politik und Gesellschaft aus. Und so versteht jeder Zuschauer Millers hinterhältige Wahrheiten, die - obwohl mit anderen Worten schon x-mal gehört, aber nie verstanden - plötzlich wehtun. Gut, dass Miller solche Schrecksekunden mit einem Joke auflöst und seine Zuschauer zum Lachen bringt. "Alles andere ist primär" lautet der Titel seiner Show, die Miller am Sonntag um 19 Uhr im Savoy Theater an der Graf-Adolf-Straße spielt. Kabarett im Capitol Claus von Wagner sagt von sich, er wäre wie der Schwiegersohn, den sich Loriot und Brecht nach einer durchzechten Nacht vorgestellt hätten. Wer sich diese großen Literaten als Väter vorstellt, muss auf der Bühne schon was Ordentliches leisten. Morgen können die Düsseldorfer den Kabarettisten mit seinen Vorbildern vergleichen. "Theorie der feinen Menschen" ist der Titel des Programms, das Claus von Wagner ab 20 Uhr im Club vom Capitol Theater an der Erkrather Straße vorstellt. Bei der Inhaltserklärung greift der Gastgeber erneut zu Höherem. Sein Auftritt ist eine epische Geschichte von Verrat, Familie und Geld - ein bisschen, als hätte Shakespeare ein Praktikum bei der Deutschen Bank absolviert und aus Verzweiflung eine Komödie geschrieben. Live-Konzert am Rheinufer Sie tragen weite, buntgemusterte Hemden, lange Haare und dichte Bärte. Ihre Konzerte geben sie gerne barfuß. So entsteht zuweilen der Eindruck, die Band Love Machine stamme aus dem San Francisco der 1960er Jahre. In diese Zeit würde auch der Sound der Musiker gut passen. Aber die Jungs kommen aus Düsseldorf und Köln und haben mit Kraftwerk, Can oder Neu! bedeutende musikalische Vorreiter, denen sie sich mit psychedelischen Klängen, Jazz, Blues, afrikanischen und lateinamerikanischen Rhythmen und natürlich einer gehörige Portion an Krautrock nähern. Morgen gibt Love Machine um 20 Uhr ein Konzert am KiT (Kunst im Tunnel), Mannesmannufer 1b.

Kunst im Bahnhof Während des Sommers hat Lea Peters, Absolventin der Kunstakademie Düsseldorf und Meisterschülerin von Katharina Grosse, im Kultur Bahnhof Eller ihre Kreativität ausleben können. Geschaffen hat sie großformatige, raumbezogene malerische Arbeiten, die ab Sonntag erstmals für Besucher zu sehen sind. Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag um 11.30 Uhr sind alle Interessierten eingeladen. Zur Einführung spricht Gil Bronner von der Sammlung Philara. Der Kultur Bahnhof Eller steht an der Vennhauser Allee 89.

(RP)
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