Düsseldorf Leben in der Endlosschleife

Düsseldorf · Aufstehen, arbeiten, einkaufen, schlafen, aufstehen, arbeiten, einkaufen, schlafen, aufstehen, arbeiten und so weiter - so sieht das Leben von vier Männern aus, deren Alltag nun im FFT auf die Bühne gebracht wird.

 Szene aus "Métro Boulot Dodo", das nun im FFT gezeigt wird.

Szene aus "Métro Boulot Dodo", das nun im FFT gezeigt wird.

Foto: De Backer

Dort zeigt das belgische Künstlerkollektiv Nevski Prospekt jetzt sein Tanztheaterstück "Métro Boulot Dodo". Der Titel steht in der französischen Umgangssprache für den oben beschriebenen Trott: mit der U-Bahn (Métro) zur Arbeit (boulot) und zum Schlafen (dodo) zurück.

"Es ist wie in einer Schleife", sagt Ives Thuwis-De Leeuw von Nevski Prospekt. Der belgische Choreograf, der in Düsseldorf schon eine ganze Reihe von Produktionen gezeigt hat, steht in "Métro Boulot Dodo" auch wieder selbst auf der Bühne. Als einer der "grauen Männer", so Thuwis-De Leeuw, möchte er den Konformismus mit Slapstick und Tanz vorführen. So lange, bis Hauptfigur Hermann im Spiel ausbricht. "Plötzlich passiert etwas", sagt Thuwis-De Leeuw, "er wird mit Kunst konfrontiert." Die Welt von Hermann gerät ins Wanken, denn es öffnet sich der Blick auf eine andere. Das kann Kunst. "Daran glaube ich", sagt Thuwis-De Leeuw, "sonst würde ich doch nicht Theater machen." Das Stück ist für Kinder ab fünf Jahren geeignet, es wird seit seiner Uraufführung vor zwei Jahren in Belgien vor allem vor Schulklassen aufgeführt. Obwohl es ja vor allem die Arbeits- und damit die Erwachsenenwelt abbildet. "Kinder können das auf ihre Welt übertragen", sagt Thuwis-De Leeuw. "Das erleben wir doch in jedem Alter, dass etwas von uns erwartet wird." Bei aller Sozialkritik, die "absolut beabsichtigt" sei, so der Theatermacher, sei es vor allem ein lustiges Stück - das dabei ganz ohne Worte auskommt. "Unsere Aktionen sind so eindeutig, dass es keine Worte braucht", sagt der Choreograf. Das käme beim jungen wie beim alten Publikum an. Die Älteren seien in ihren Reaktionen jedoch eher zurückhaltend, sagt Thuwis-De Leeuw. "Bei Kindern ist immer mehr los."

Info Sonntag, 3. Juli, 16 Uhr; Montag, 4. Juli, 10 Uhr; FFT-Juta, Kasernenstraße 6.

(kl)
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