Düsseldorf Mary Roos singt, Trepper poltert

Düsseldorf · Heino ist angeblich schuld daran, dass das Programm von Mary Roos und Wolfgang Trepper "Nutten, Koks und frische Erdbeeren" heißt. Denn genau das soll sich der Sänger vertraglich für jeden Auftritt zugesichert haben. Sagt zumindest Wolfgang Trepper. Der Comedian mit Duisburger Wurzeln, in Düsseldorf von vielen Karnevalssitzungen als Unterhaltungs-Garant bekannt, tourt gerade in prominenter Begleitung durch Deutschland: mit Kult-Schlagersängerin Mary Roos, die im Januar 70 Jahre alt wird.

Jetzt lockten die beiden mehr als 1000 Fans ins Capitol. Am liebsten hätten die natürlich gerne den ganzen Abend mit eingestimmt in die Songs von Mary Roos, die auf eine beeindruckende Bühnenkarriere blicken kann. Aber bevor sie ihr Düsseldorfer Publikum verzaubern konnte, musste sie sich ziemlich viele böse Dinge von ihrem Bühnenpartner Trepper anhören. "Johlen sie bitte sehr laut", forderte er das Publikum auf. "Die alte Schachtel hört nicht mehr so gut." Er bezeichnete Mary Roos als die "Helene Fischer der Bronzezeit" und ihren Erfolgshit "Aufrecht gehen" als Hymne der Neandertaler.

Mary Roos sei überhaupt so alt, meinte er polternd, "die kennt das Tote Meer ja noch, als es noch krank war". Und Mary? Sie konterte gut ("Kennen Sie Ekel Afred?") und sang einfach all ihre Hits. Von "Liebeskummer lohnt sich nicht" über den "Arizona Man" bis "Nur die Liebe lässt uns leben". Ein Ohrwurm nach dem anderen erklang und sorgte für eine wunderbare Stimmung - trotz der gespielten Pöbeleien des Comedians Trepper. Das Publikum sang oder klatschte mit und freute sich über Anekdoten aus dem Leben anderer Schlager-Stars.

Zum Beispiel, dass Bernhard Brink "Tagesabschnittsgefährten" mit aufs Zimmer nahm, dass Jürgen Marcus als "Vorzeigekiffer aus Herne" galt und dass Rex Gildo doch so charmant war. Und dass Ricky Shayne ein "Büdchen" in Flingern hatte, weiß Trepper jetzt auch.

(ak)
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