Gastro-Tipp Mittags frisch und schnell speisen

Düsseldorf · Bei "Herr von Tanne" gibt es frische Salate und Suppen nach eigenen Rezepten. Und wenn der Gastwirt Zeit hat, auch noch nette Gespräche gratis.

 Adrian Schoben hat das Lokal "Herr von Tanne" an der Tannenstraße eröffnet.

Adrian Schoben hat das Lokal "Herr von Tanne" an der Tannenstraße eröffnet.

Foto: Anne Orthen

Adrian Schoben ist ein aufmerksamer Gastwirt. Als wir sein kleines Lokal "Herr von Tanne" betreten, das seinen Namen vom Standort Tannenstraße erhalten hat, sieht er unseren etwas fragenden Blick. Sofort flitzt er um die Theke herum, begrüßt uns und erklärt sein Konzept. Denn neben vielen kleinen Speisen gibt es noch eine Salattheke, an der sich der Gast selber sein Gericht in unterschiedlichen Größen zusammenstellen kann. Viele Zutaten wie Huhn, Tomaten, Tortilla-Chips, Oliven, Käse und Pilze stehen bereit. Für 100 Gramm Salat werden 1,70 Euro berechnet.

Besonders beliebt sind im Herr von Tanne aber die Suppen, deren Rezepte sich Schoben, der Gastro-Erfahrung durch einen eigenen Frühstücksservice sammeln konnte, teilweise selber ausgedacht hat. Dafür hat Schoben oft lange experimentiert, zumal er die Gerichte mit saisonalen Zutaten zubereiten will. Dabei steht Frische hoch im Kurs. Nur fünf bis zehn Portionen werden pro Suppen-Sorte zubereitet, damit die Speisen immer frisch auf den Tisch kommen. Außerdem wird auf Geschmacksverstärker sowie auf Farb- und Konservierungsstoffe verzichtet. Im wechselnden Angebot sind auch immer vegetarische und vegane Gerichte. Auf der Speisekarte finden sich beispielsweise eine Petersilienwurzelsuppe (5,20 Euro), eine Süßkartoffel-Erdnusssuppe (5,80 Euro), eine mexikanische Maiscremesuppe (5,80 Euro) und die asiatische Tom Kha Gai Suppe (6,50 Euro). Die Gemüsebrühe, beispielsweise für die Rote-Linsen-Suppe (5,80 Euro), stellt Schoben selber frisch her. Das Ergebnis, angereichert mit Sellerie, Tomaten, Möhren, Linsen und Zwiebeln, schmeckt köstlich. Die Portion ist ausreichend sättigend und wird hübsch in einem Glasschälchen auf einer Schieferplatte zusammen mit Brot serviert.

Zurzeit experimentiert Schoben wieder in seiner Küche. Diesmal sucht er nach einem Weg, seine Suppen ohne Konservierungsstoffe haltbar zu machen, um diese in Einmachgläsern auch außer Haus verkaufen zu können. Bislang kann der Kunde nur ein bisschen "Herr von Tanne" in Form von selbst gemachten Cantuccini, Salat-Croutons und Paniermehl mitnehmen. "Ich bin für Nachhaltigkeit und möchte deshalb nicht verbrauchtes Brot weiterverwerten. Außerdem schmecken Schnitzel und Frikadellen mit selbst gemachtem Paniermehl einfach besser", sagt Schoben.

Zum Angebot des Lokals gehören zudem belegte Bagels, etwa mit Räucherlachs und Frischkäse (4,90 Euro), und eine kleine, sich ständig verändernde Mittagskarte. Auf dieser finden sich zum Beispiel ein Salatteller mit Hähnchen-Nuggets in Knusperpanade (7,80 Euro), Zartes Wildgulasch in Burgundersoße mit Semmelknödel und Apfelrotkohl (8,90 Euro) oder der deftige Grünkernburger auf Vollkornbrot (6,90 Euro). Und da das "Herr von Tanne" bereits um 8 Uhr öffnet, gibt es auch noch eine Frühstückskarte mit Omelettes (3,50 Euro), Croissants mit hausgemachter Marmelade und selbstverständlich Kaffee (3,80 Euro) und auch hausgemachtem Kuchen (ab 1,50 Euro).

Eingerichtet ist das helle Lokal zweckmäßig, aber nicht ungemütlich. Die Wände zieren teilweise Tapeten mit dem namensgebenden Nadelbaum, dessen Konturen grafisch verändert wurden. Andere Wände sind mit hellem Holz verkleidet und mit großen Tafeln versehen, auf denen die aktuellen Angebote notiert werden. Wer will, kann am Fenster an einer Theke speisen und von dort das Treiben auf der Straße beobachten.

(RP)
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