Düsseldorf Modepuppen am Amazonas

Düsseldorf · Das Museum präsentiert im K21 neue "Kunsträume" - jetzt für Künstlerinnen.

 Rauminstallation "Amazonas" von Pamela Rosenkranz.

Rauminstallation "Amazonas" von Pamela Rosenkranz.

Foto: Rosenkranz

Mit einem Adventskalender vergleicht Anette Kruszynski die "K21 Künstlerräume". "Es gibt 24 Türchen, und hinter jedem verbirgt sich etwas Neues", sagt die künstlerische Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Am morgigen Samstag werden fünf Türen für die Besucher des Museums geöffnet. Ein Jahr lang wird die Ausstellung zu sehen sein.

Die inszenierten Kunsträume zeichnen seit 2010 die Kunstsammlung aus und sind zu einem Markenzeichen geworden. Fast zwei Dutzend Räume stehen jungen, internationalen Künstlern zur Verfügung, damit sie ihre neuen Werke präsentieren können. Im stetigen Wechsel entstehen hier unterschiedliche Arbeiten. Die Bandbreite zeitgenössischer Kunst ist vertreten: Malerei, Skulptur, Fotografie, Film, aber vor allem Rauminstallationen spiegeln die Auseinandersetzung mit dem Ort selbst wieder.

Nachdem im vergangenen Jahr die Räume mit Werken ausschließlich männlicher Künstler belebt wurden, sind diesmal die Damen am Zug. Alexandra Bircken, Ulla von Brandenburg, Eva Kot'átková, Inge Mahn und Pamela Rosenkranz beseelen diesmal die Räumlichkeiten der Kunstsammlung mit ihren Arbeiten. Von Brandenburg arbeitet mit großflächigen Installationen und raumtrennenden Vorhängen unter dem Titel "Two Times Seven". Rau und hart scheint dagegen das bevorzugte Material von Inge Mahn: Sie arbeitet mit Gips und geometrischen Formen. Die tschechische Bildhauerin Kot'átková hingegen verwendet den Raum als Bühne. Im Zentrum ihres Werkes "Room for anxious objects" steht der Körper als Träger mentaler und physischer Prägung.

Der menschliche Körper und dessen Transformationen durch Abgüsse und Fragmentierung stehen bei Birckens Arbeit im Mittelpunkt. Für ihre sperrigen Arrangements zerschneidet sie Motorräder und verhüllt Modepuppen. Im Raum "Amazon (Green, Blue, Green)" beschäftigt sich Rosenkranz mit dem Amazonas und entwickelt eine Licht- und Soundinstallation, die die Grenzen zwischen organischen und anorganischen Daseinsformen untersucht.

(juz)
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