Düsseldorf Nächste Feuertaufe für Tina Teubner

Düsseldorf · Mit schöner Regelmäßigkeit kehrt Tina Teubner zur Premiere ihrer neuen Programme ins "Kom(m)ödchen" zurück. "Ich fühle mich hier sehr gemocht", sagt sie, "sowohl von Elke und Kai Lorentz als auch vom Publikum. Man scheint sich jedes Mal auf mich zu freuen."

Düsseldorf: Nächste Feuertaufe für Tina Teubner
Foto: Miserius Uwe

Eine Feuertaufe, wieder einmal. Ihre momentane Befindlichkeit sei dennoch gut, versichert sie. "Eigentlich bin ich ganz gelöst. Was ich schreibe, muss zunächst einmal vor mir selber bestehen. Finde ich es sehr lustig oder sehr erzählenswert, gehen die Leute auch mit." Trotzdem spüre sie bei jeder Premiere einen immensen Druck. "Danach denke ich jedes Mal, das war's, da kommt nichts mehr", sagt sie. "Also setze ich mich sofort am nächsten Tag hin und schreibe gegen die Angst an. Sonst fühle ich mich fast wie ein Scharlatan. Ich mag nicht nur reproduzieren, sondern als denkender Mensch vor mein Publikum treten. Als jemand, der sich auseinandersetzt mit der Welt." Auf der Bühne hat sie mit dem Musiker Ben Süverkrüp ihren langjährigen Partner zur Seite. Wie koppeln sie Texte und Lieder zusammen? "Das sind ja verschiedene Ausdrucksformen", sagt sie. "Die Lieder haben immer etwas Verdichtetes, Poetisches, die Texte sind kabarettistisch angelegt." Ben Süverkrüp mache großartige Arrangements, die Fragmente zu den Songs aber kämen von ihr. "In ihnen wird deutlich, worum es für uns alle im Großen und Ganzen geht. Doch immer nur darum", sie zögert kurz und lacht, "wie wir diese Zeitspanne zwischen Geburt und Tod rumkriegen. Und das möglichst glücklich und mit Rückgrat."

Der Titel "Wenn du mich verlässt komm ich mit" geht über das Private hinaus: "Ich mache mir Gedanken, wie wir uns positionieren können, wo wir in einem solchen Mekka leben. Und uns dann aufregen, weil das Parkhaus besetzt ist." Als politische Kabarettistin versteht sie sich aber nicht: "Da müsste ich einen viel weiteren Winkel nehmen. Ich frage mich sowieso, ob das Kabarett noch die angemessene Kunstform ist, auf die Welt zu reagieren." Und, ihre Antwort? "In meinem neuen Programm komme ich ihr sehr nahe. Einen so tollen Regisseur wie Thomas Lienenlüke hatte ich selten."

Tina Teubner (sie studierte Geige in Düsseldorf, war einst Bühnenmusikerin im Schauspielhaus und lebt heute in Köln) hat ein feines Gespür dafür, was ihr liegt und was sie lieber lassen sollte. Auf Witze über Donald Trump habe sie keine Lust, dafür sei das Thema zu ernst. Und eine zackige Pointenschreiberin sei sie auch nicht, wohl aber eine haarscharfe Beobachterin.

Womit Tina Teubner ihr Publikum diesmal gewinnen will? "Ich möchte das Gefühl vermitteln, dass da vorn eine steht, der es um etwas geht", antwortet sie. "Eine, mit der man danach noch gern ein Weinchen trinken würde."

Termin "Wenn du mich verlässt komm ich mit", vom 14. bis 18. September im "Kom(m)ödchen", Karten: lms-ticket.de und www.kommoedchen.de.

(gold)
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