Düsseldorf Quadriennale rechnet mit insgesamt 250 000 Besuchern

Düsseldorf · "Über das Morgen hinaus" ist ein weitblickender und hoffnungsvoller Titel zugleich. So ist die aktuelle Quadriennale überschrieben, aber ob das Kunstfest ihn auch für sich selbst in Anspruch nehmen kann, wird frühestens im Herbst besprochen, wenn der Stadtrat zusammentritt.

 Diese Besucher sahen sich am ersten Wochenende der Quadriennale die Ausstellung im K20 an.

Diese Besucher sahen sich am ersten Wochenende der Quadriennale die Ausstellung im K20 an.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Es ist gut möglich, dass sich die Politiker am Ende gegen eine Fortsetzung entscheiden. SPD und Grüne haben sich wiederholt sehr kritisch geäußert und hätten das Geld im Frühjahr am liebsten gleich in die Rettung des NRW-Forums gesteckt. Sollte es mit der FDP zur Bildung einer Ampelkoalition kommen, wäre die Mehrheit im Stadtrat vermutlich für das Ende des Kunstfestes. 4,2 Millionen Euro an städtischen Mitteln werden dafür bereitgestellt.

Bei der Debatte wird es in erster Linie darum gehen, wie die Besucherzahlen ausfallen. "Wir haben die Messlatte von 250 000 Besuchern im Visier", sagt Angelika Eckert-Schweizer, die mit Kulturdezernent Hans-Georg Lohe die Geschäftsführerin der Quadriennale GmbH inne hat. Gehofft hatte man auf mehr Zuspruch. Denn dieses Ziel entspricht dem Ergebnis von 2010, als das Motto "Kunstgegenwärtig" hieß. Als Befreiungsschlag ist es nicht zu werten, denn schon 2010 war man allgemein wenig begeistert über die Schlussbilanz. Im Premierenjahr 2006 kamen 380 000 Menschen in die Museen, damals sorgte allerdings die Caravaggio-Ausstellung mit 180 000 Gästen für einen Sondereffekt.

Seit drei Monaten läuft das Kulturfestival, Schluss ist am 10. August. Dieses Mal geht es darum, wie Menschen sich die Zukunft von Kunst, Wissenschaft und Technik vorstellen. Mit dem K 20 hat eines der sehr großen von insgesamt 13 teilnehmenden Häusern am Sonntag seine Schau bereits beendet - das war wegen Folge-Ausleihen einiger Werke nicht anders machbar. Mit "Kandinsky, Malewitsch, Mondrian" verabschiedete sich ein Publikumsmagnet, gut 80 000 Besucher haben die Schau gesehen.

Prominenz bei der Eröffnung der Quadriennale
7 Bilder

Prominenz bei der Eröffnung der Quadriennale

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Zum Ende der Woche zog Eckert-Schweizer Zwischenbilanz und vermeldete 210 000 Besucher. Wie unterschiedlich die Zahlen ausfallen - der Reiz liegt gerade in diesem Mit- und Nebeneinander kleiner und großer Häuser - zeigen zwei andere Beispiele: Rund 17 000 Besucher kamen bislang in die Kunsthalle, 2045 waren es in der Julia Stoschek Collection, die allerdings nur samstags und sonntags geöffnet hat.

(RP)
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