Gastrotipp: Haemil Scharf und würzig fast wie in Korea

Düsseldorf · Im koreanischen Restaurant Haemil ist das Essen zu 98 Prozent identisch mit dem, was man in der Heimat von Wzon Gap Eui isst. Das zumindest versichert der junge freundliche Chef des Familienunternehmens. Wzon Gab Eui rechnet in Tagen seit der Eröffnung seines kleinen Restaurants, das er gemeinsam mit Mutter und Schwester betreibt. 125 Tage müssten es heute sein.

Restaurant-Tipp: Haemil in Düsseldorf-Benrath - Scharf und würzig
Foto: Anne Orthen

Das Credo des von vielen Asiaten bereits geschätzten Lokals: "Healthy and Fresh" (gesund und frisch) empfängt den Gast gleich am Eingang. Gesund soll sie wirklich sein, die koreanische Küche mit ihren fermentierten Gemüsen. Sie entwickeln beim Haltbarmachen durch Salz eine Milchsäure, die schädliche Bakterien abtötet und die guten Bakterien nährt. Angeblich auch im Körper der Menschen. Knoblauch und Ingwer sowie roter Pfeffer stärken das Immunsystem zusätzlich, sagt Wzon Gab Eui über die Ernährung auf seiner heimatlichen Halbinsel. Das Essen enthalte zudem wenig Kohlehydrate, nur mageres, kurz gegartes Fleisch, viel Gemüse, Reis, Tofu, Pilze, Soja und Sesam. Shrimps, Muscheln und Oktopus gehören laut Wzon Gab Eui auch auf den koreanischen Speiseplan. Seine Mutter Soung Ja Choe, eine Köchin mit Jahrzehnte langer Erfahrung, bereitet die Gerichte im Original-Keramik-Geschirr zu.

Vorab gesagt: Koreanisches Essen ist für uns Mitteleuropäer gewöhnungsbedürftig. Das fermentierte Gemüse schmeckt ein wenig wie Mixed Pickles und wird mit einer scharfen Chilisauce gereicht. Der eingelegte Chinakohl mit roter Sauce, Kimchi, ist Grundlage alles koreanischen Essens und kommt im Haemil fast in allen Gerichten vor.

Vorab kredenzt der Hausherr uns Neulingen eine kleine exotische Vorspeisen-Kollektion des Hauses. Die haben wir neugierig und mit Appetit probiert: eingelegte Pilze, koreanische, sehr schön gewürzte Frikadellchen, Blumenkohl mit scharfer Soße, ein bisschen Kimchi zum Eingewöhnen und koreanischen Kartoffelsalat, der deutschen Geschmackspapillen wohl am ehesten bekannt vorkommen dürfte. Bereitwillig gab der Chef auf Englisch, denn er ist erst ein paar Wochen in Deutschland, Auskunft über das, was wir da essen.

Es folgten zwei sehr heiße Keramiktöpfe gefüllt mit "gesundem Essen", die Hauptspeisen: Ttukbaegi Bulgogi (niemand sollte versuchen, es auszusprechen) ist mariniertes Rindfleisch mit Sojasoße und Pilzen sowie Reis. Es schmeckt dezent süß-sauer und zart und kommt brodelnd auf den Tisch (zwölf Euro).

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Foto: shutterstock.com / Timolina

Das Gericht "Dolsot Bibimbab" ist gedämpfter Reis mit Gemüse und Rindfleisch im Steintopf (12,50 Euro). Alles ist mit einer heißen, wohlschmeckenden Brühe übergossen. Es wird immer Gemüse der Saison verarbeitet, versichert der Chef. In diesem Fall waren es Möhren, Spinat und Fenchel, dazu ein paar Pilze - sehr knackig. Darüber hinaus gab es die pfeffrige rote Soße, die zur koreanischen Küche gehört, wie bei uns der Senf zum Würstchen.

Die Hauptgerichte schmeckten ein wenig fremd, aber wir haben sie mit Appetit gegessen. Übrigens erscheint die Auswahl der Zutaten auf den ersten Blick eher begrenzt: Reis, fermentiertes Gemüse, Pilze, Rindfleisch, Eier und ein bisschen Oktopus bilden den Grundstock. "Das ist eben das, was wir in Südkorea an Lebensmitteln verwenden und was wir ohne lange Lieferwege bekommen", sagt Wzon Gab Eui.

Die Würzung macht das Essen interessant und vor allem sehr bekömmlich. Viele exotische Eintöpfe stehen auf der Speisekarte. Fast alle kosten um zwölf Euro. Wzon Gab Eui schlägt seinen Gästen gerne jene vor, die auf Anhieb munden könnten. Einfach mal probieren. Die Küche eignet sich übrigens während der Diät.

Viele weitere Tipps zum Ausgehen in Düsseldorf finden Sie hier.

(RP)
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