Düsseldorf Salon-Diskussion über Frauen und das Schreiben

Düsseldorf · Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner erinnerte im Heine-Institut an eine Düsseldorfer Frauendemonstration vor 105 Jahren: ein Protest, den die Polizei schnell auflöste. Heute regt sich dagegen erst gar nicht Frauenwiderstand, monierte Gleichstellungsbeauftragte Elisabeth Wilfart. Das Interesse an dem Abend, zu dem das Heine-Institut und das Gleichstellungsbüro kurz vor dem Internationalen Frauentag eingeladen hatten, war aber immerhin groß: Viele Frauen und einige wenige Männer besuchten die Veranstaltung "Der Literarische Salon", die sich mit dem Thema Frauen und Schreiben befassen sollte. Auf dem Podium: Autorin Felicitas Hoppe.

Seit den 1990er Jahren veröffentlicht sie Texte und findet große Anerkennung, gehört auch zu den wenigen Frauen, die mit dem renommierten Büchner-Preis ausgezeichnet wurden. Elisabeth Wilfart hat sie für diesen Abend gezählt: Allein unter den 16 Preisträgern seit dem Jahr 2000 sind nur vier Frauen.

Immerhin hat sich der Literaturmarkt sehr verändert, seit Heine über die Schriftstellerin spottete, die unter dem Männer-Pseudonym George Sand veröffentlichte. Felicitas Hoppe muss sich nicht - jedenfalls nicht als Frau - dafür rechtfertigen, dass sie auf einem Containerschiff reiste, um den Spuren des Weltumseglers Antonio Pigafetta zu folgen. Die Frage nach der Chancengleichheit tauchte dennoch immer mal wieder auf an dem Abend mit Texten von Heinrich Heine und Felicitas Hoppe, vorgetragen von der Autorin, moderiert von Traudl Bünger, Programmredakteurin der LitCologne. Es wurde vor allem geplaudert, die angekündigte Auseinandersetzung fand nicht statt.

(RP)
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