Düsseldorf Schöner erben mit Karl-Heinz Ott

Düsseldorf · Der Schriftsteller Karl-Heinz Ott liest morgen im Heine-Haus, er bringt seinen neuen Roman mit, und der ist großartig. Der erzählerische Rahmen von "Die Auferstehung" hat etwas vom klassischen Agatha-Christie-Setting:

 Karl-Heinz Ott liest morgen im Heine-Haus.

Karl-Heinz Ott liest morgen im Heine-Haus.

Foto: Andreas Endermann

Vier Personen verbringen gemeinsam eine Nacht in einem Haus, und niemand darf hinaus. Tatsächlich gibt es einen Toten in diesem Haus, es ist der 89 Jahre alte pensionierte Chefarzt der Ulmer Unfallklinik. Dessen vier Kinder sind Hals über Kopf zusammengekommen, um das zu regeln, was im Todesfall eben als Erstes zu regeln ist: das Erbe.

Der Vater hat es sich nach dem Tod seiner Frau nämlich gut gehen lassen, er lebte betont sinnenfroh mit einer Dame aus dem Ostblock zusammen, und die - so vermuten die Kinder - könnte Alleinerbin des ersehnten Vermögens werden. So warten die Kinder auf den befreundeten Anwalt, und in den Stunden bis zur Ankunft rollt Karl-Heinz Ott deutsche Biografien vor dem Leser aus, überhaupt erzählt er in Rückblenden 60 Jahre BRD.

Der Ton dieser eleganten Prosa ist heiter, darunter indes wird es ernst: Haben Kinder moralisch betrachtet überhaupt ein Recht zu erben? Haben Eltern nach dem Auszug der Kinder nicht auch ein Recht auf Selbstbestimmung? Und: Was, wenn ein Totgeglaubter dann doch aufersteht? Nur so viel ist sicher: Ott wird all diese Fragen im Heine-Haus beantworten.

Info Karl-Heinz Ott liest aus "Die Auferstehung": morgen, 19.30 Uhr, Bolkerstraße 53. Eintritt: 8 Euro.

(hols)
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