Düsseldorfer Theater-Produktionen Schwäne dürfen auf die Bühne

Düsseldorf · Erst die Wölfe, dann die Schwäne – zwei Düsseldorfer Theater-Produktionen mit wilden Tieren erregten schon im Vorfeld die Gemüter und den Argwohn der Tierschützer. Jetzt gibt es zumindest bei den acht Schwänen Entwarnung, die am 29. August bei der Internationalen Tanzmesse NRW mitwirken.

 Dressiert sind die Schwäne, die am 29. August bei der Tanzmesse mitwirken, nicht. Die Tänzerinnen passen sich den Schwänen an.

Dressiert sind die Schwäne, die am 29. August bei der Tanzmesse mitwirken, nicht. Die Tänzerinnen passen sich den Schwänen an.

Foto: Laurent Philippe

Erst die Wölfe, dann die Schwäne — zwei Düsseldorfer Theater-Produktionen mit wilden Tieren erregten schon im Vorfeld die Gemüter und den Argwohn der Tierschützer. Jetzt gibt es zumindest bei den acht Schwänen Entwarnung, die am 29. August bei der Internationalen Tanzmesse NRW mitwirken.

Der Choreograph Luc Petton und sechs Tänzerinnen seiner Compagnie Le Guetteur zeigen in "Swan" mit drei schwarzen und fünf weißen Vögeln eine neue Interpretation von "Schwanensee".

Auf der Bühne des Tanzhauses NRW werde die Schönheit und Grazie der Tiere sichtbar werden, versichert Festival-Direktor Kajo Nelles. Mit dem Wirbel in den Medien habe man nicht gerechnet, "aber wir lernten daraus, dass Genehmigungen nötig sind. Nur gibt es in Deutschland keine Richtlinien für Schwäne, die wurden dann aus der Schweiz herangezogen."

Das Veterinäramt bestimmte die Auflagen: ein Gehege mit einer Wiese und einem 60 Quadratmeter großen und 60 Zentimeter tiefen Teich. Das Ordnungsamt prüft, ob sie eingehalten wurden und gibt das Gastspiel erst nach Ankunft der Tiere frei. Christian Watty, Frankreich-Experte im Team der Tanzmesse, stellt klar: "Die meiste Zeit leben die Schwäne unbehelligt auf einem Bauernhof in Südwestfrankreich. Sie machen keine Tourneen wie im Zirkus, nur einzelne Abstecher. Und die Tänzer sind ihnen vertraut, seitdem sie geschlüpft sind."

Die Performance "Swan" wird zum ersten Mal in Deutschland gezeigt. International ist es das am meisten beachtete Tanz-Ereignis des Jahres, bis hin zur New York Times wurde berichtet, "und immer nur positiv", beteuert Watty.

Wirklich dressiert sind die Schwäne nicht. Sie kommen auf die Bühne und folgen ihrem Instinkt, werden allerdings mit geschickt platzierten Körnern auf sanfte Weise "futtergesteuert". Die Tänzerinnen halten sich an ihre einstudierte Choreografie, passen sich aber den Bewegungen der Schwäne an. Das Herz der Internationalen Tanzmesse (29.8. bis 1.9.) schlägt tagsüber im NRW Forum Kultur und Wirtschaft. Auf zwei Etagen präsentieren 264 Aussteller an 130 Messeständen 492 Kompanien aus aller Welt, es finden Meetings und Workshops statt (Tagesticket zehn Euro). Ab 15 Uhr verlagert sich das Geschehen auf acht Bühnen in Düsseldorf und Krefeld.

(RP/ila/jco/top)
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