Düsseldorf Spielzeit-Eröffnung mit stotterndem König

Düsseldorf · Das Theater an der Kö beginnt die nächste Saison mit "The King's Speech". Außerdem kommen Ralf Bauer und Jürgen von der Lippe.

Ein Spielplan mit derart breitem Spektrum sei ihm bisher nur selten gelungen, sagt René Heinersdorff. "Vom historischen Stoff über die romantische Komödie bis zur Farce ist alles dabei." Für sein Theater an der Kö kündigt er in der Spielzeit 2017/2018 sechs Stücke an. Unter drei Eigenproduktionen sind zwei Uraufführungen. Bei "Sommerabend" führt der Autor Gabriel Barylli auch Regie. Mitwirkende sind Angela Roy, Ute Willing und Martin Armknecht (11. Oktober bis 26. November).

"Ketten der Liebe" inszeniert Hausherr Heinersdorff selbst. Die Komödie wird in der besucherstarken Zeit über Weihnachten und dem Jahreswechsel laufen. Autor ist der Kölner Spaßmacher Tom Gerhardt, der neben Dustin Semmelrogge und Heinersdorffs Ex-Frau Jeaninne Burch auch die Hauptrolle spielt (29. November bis 7. Januar).

Die Spielzeit startet am 30. August mit der dritten Eigenproduktion, von der sich der Theaterchef viel verspricht. "The King´s Speech - Die Rede des Königs" greift eine historische Begebenheit auf: Albert, Englands stotternder Prinz und späterer König, wird von dem exzentrischen Sprachtherapeuten Lionel Logue (Hartmut Volle, bekannt als Gerichtsmediziner aus dem Saarbrücker "Tatort") von seinem Makel befreit.

"Das Lächeln der Frauen" ist eine verzwickte französische Liebesgeschichte mit Ralf Bauer, der auch inszeniert, und Dominique Siassia. Vorlage ist ein Roman von Nicolas Barreau, die Bühnenfassung der Koproduktion mit dem Theater Karlsruhe schrieb Gunnar Dressler (10. Januar bis 18. Februar). Bei "Als ob es regnen würde" kommt mit Herbert Herrmann und seiner Frau Nora von Collande eines der beliebtesten Boulevardschauspieler-Paare an die Kö. "Nah an der Absurdität, aber boulevardesk abgefedert", beschreibt Heinersdorff die Komödie von Sébastian Thiéry (28. Februar bis 15. April). Zum Abschluss der Saison wird es bei "Die wollen nur spielen" mit Jürgen von der Lippe, Astrid Kohrs und Nina Vorbrodt noch einmal turbulent (16. Mai bis 17. Juni). Bemerkenswert: Der Komödiant zeichnet auch als Autor.

Bei den Gastspielen fallen Wiederholungstäter auf: Springmaus, Margie Kinsky und Bill Mockridge, Axel Zwingenberger und Jörg Knör. Fans von Désirée Nick dürften sich auf die Hommage an Blandine Ebinger - Muse und Ehefrau von Friedrich Hollaender - freuen: "Die letzte lebende Diseuse - Blandine Reloaded" (19. bis 22. April). Nicks musikalische Reverenz feierte im März 2017 in der Berliner "Bar jeder Vernunft" Premiere.

Die Preise pro Theaterabend bleiben für Abonnenten unverändert, weil kommende Spielzeit jedoch eine Aufführung mehr im Programm ist, erhöht sich der Abo-Preis entsprechend. Durch Gastspiele seiner Stücke in anderen Städten ist Heinersdorffs Bühne gut aufgestellt. Er selbst spielt gerade in Stuttgart "Sei lieb zu meiner Frau" und verbringt viel Zeit im Zug: "Die Bahn ist momentan mein wichtigster Arbeitsplatz, auch zum Schreiben."

(RP)
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