Serie Unser Rhein Kunst am Bau: Relief erzählt Geschichte des Rheins

Düsseldorf · Die Fassaden vieler Häuser sind mit Kunstwerken geschmückt. Aber sie werden im Vorbeigehen oft übersehen. Oft fallen sie erst auf den zweiten Blick auf. Die Rheinische Post stellt in einer Serie besonders gestaltete Fassaden vor.

 Das Relief stammt von Willi Hoselmann.

Das Relief stammt von Willi Hoselmann.

Foto: Andreas Endermann

Früher wurden die Lastkähne bei ihrer Fahrt den Rhein stromaufwärts von Menschen und Pferden mit Seilen gezogen. Dabei bewegten sich die Schlepper am Ufer auf so genannten Lein- oder Treidelpfaden. Mit fortschreitender Technisierung wurden aber Mensch und Pferd von Dampfschiffen verdrängt, und so verschwand nach und nach das Treideln. An der Schnellenburg an der Rotterdamerstraße 120 in Stockum wird aber heute noch mit einem Relief an das alte Gewerbe erinnert. Ein passender Ort, denn hier befand sich früher eine Treidelstation, an der die Pferde versorgt oder gewechselt werden konnten.

Das Kunstwerk aus Muschelkalk ist leider angegriffen und einige Elemente deshalb abgebrochen. Dennoch sind die Motive immer noch gut erkennbar. Dargestellt sind Treidler und ihre Pferde, wie sie einen Lastkahn mit vereinten Kräften den Fluss entlang ziehen. Auf dem Boot unterstützt die Mannschaft die Arbeit durch Rudern. Daneben befindet sich eine bäuerliche Szene mit Gänsen und ein Paddler auf den Wellen, in denen sich Fische tummel.

Geschaffen wurde das Werk vom Bildhauer Willi Hoselmann (1890 bis 1978), der in Düsseldorf die Kunstgewerbeschule besucht hat. Von ihm findet man eine große Anzahl von Werken im Düsseldorfer Stadtbild, wie zum Beispiel den Gießerjungen am Marktplatz, den Fischerjungen-Brunnen am Stiftsplatz oder die Friedrich-von-Spee-Büste am Litzgraben.

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In Düsseldorf gibt es noch weitere Kunstwerke, die an die mühsame Arbeit der Treidler erinnern. Dazu gehört auch das Bronzerelief vom Kaiserswerther Künstler Hannes Esser am Herbert-Eulenberg-Weg in Kaiserswerth. Dargestellt sind drei Treidelpferde, die den Lastkahn am Stadttor vorbeiziehen. Geschaffen wurde das Werk anlässlich der 800-Jahrfeier des Stadtteils. Der Treidelweg entlang des Rheins von Kaiserswerth bis Wittlaer heißt "Leinpfad". Hier steht auch das Haus Werth, eine ehemalige Treidelstation.

(RP)
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