Düsseldorf Kurzfilme zum Kino-Jubiläum
Düsseldorf · Das Metropol wird 75 und hat einen Wettbewerb für kurze Filme ausgelobt.
Der erste Film hieß "Vaterland" und ist heute verschollen. 1940 eröffnete an der Brachtstraße in Bilk das Kino Metropol. Zwar wurde es nur vier Jahre später bei einem Fliegerangriff zerstört, doch schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es 1949 wieder eröffnet - und war fortan ein Erstaufführungs-Kino, in dem die Hits der 50er Jahre gespielt wurden. Filme wie "Mutterherz" mit Olivia de Havilland. 1965 musste das Gebäude dann neuen Wohnhäusern und dem Hotel Metropol weichen. Doch es gab auch ein neues Kino mit Eingang von der Brunnenstraße, das bis heute existiert.
Das möchten die heutigen Betreiber, Udo Heimansberg und Kalle Somnitz, feiern und haben dazu eine alte Idee wiederbelebt: Sie rufen einen Kurzfilmwettbewerb aus. Unter dem Titel "Buntes Düsseldorf" sind alle Bürger der Stadt eingeladen, Filme von bis zu zehn Minuten Länge einzureichen, die sich mit Toleranz und Vielfalt in der Stadt beschäftigen und von digitalen Speichermedien abgespielt werden können. Am 6. Juni, dem eigentlichen Geburtstag des Kinos, werden die Filme dann am Nachmittag gezeigt und zwei Preise vergeben, von einer Jury und dem Publikum. Das Preisgeld stiftet die Partei Bündnis 90/Die Grünen. Einsendeschluss ist der 26. Mai. Abends soll der Kinogeburtstag dann angemessen gefeiert werden - mit der Vorpremiere eines aktuellen Films.
Ebenfalls zum Jubiläum laufen im Metropol ab dem 30. April Filme, die in den 50er Jahren für das extreme Breitwand-Format Cinerama gedreht wurden. Sie wurden aufwendig restauriert und können nun im längst digital umgerüsteten Metropol gezeigt werden. Das Kino hat immer Schritt gehalten mit dem technischen Fortschritt, darum blickt Udo Heimansberg auch zuversichtlich in die Zukunft. "1965 hat man mir zum ersten Mal gesagt: In zehn Jahren ist das Kino tot", sagt Heimansberg, "die Begeisterung für Filme wird aber nicht sterben."
