Düsseldorf "Kurzvermietungen wären mit Satzung unter Kontrolle"

Düsseldorf · Vor allem wegen Internetportalen wie Airbnb oder Wimdu steigen auch in Düsseldorf die in Privatunterkünften vermittelten Übernachtungen - einer Studie der Gesellschaft für Beteiligungen und Immobilienentwicklungen zufolge im vergangenen Jahr um 6,6 Prozent auf fast 300.000 Übernachtungen. SPD und Grüne fragten im Wohnungsausschuss nach, wie sehr das die Mietpreise beeinflusse und wie sich das regulieren lasse. "Denn dem Wohnungsmarkt wird Wohnraum entzogen", so Matthias Herz (SPD).

Der für Wohnen zuständige Beigeordnete, Burkhard Hintzsche, machte klar, dass er nicht genau beziffern könne, wie viele Wohnungen in der Stadt für Privat-Übernachtungen angeboten werden. Bekannt sei aber, dass ein größerer Teil der Vermietungen zeitlich begrenzt sei und meist nur einen Teil der jeweiligen Wohnung betreffe. Er plädierte dafür, in Düsseldorf eine Satzung für Gebiete mit erhöhtem Wohnungsbedarf zu erlassen - wie es bereits Dortmund, Köln, Bonn oder Berlin gemacht haben. Damit ließen sich Nutzungsänderungen besser kontrollieren. Wer eine Wohnung zu mehr als 50 Prozent für gewerbliche Zwecke nutze, müsse dies melden und genehmigen lassen. Düsseldorf erfülle die Voraussetzungen, um eine solche Satzung einzuführen.

Dafür müsste sich aber zunächst eine politische Mehrheit im Stadtrat finden. Denn die FDP, mit SPD und Grünen in einer Ampel-Kooperation, lehnt eine solche Satzung ab, die CDU zeigt sich ebenfalls skeptisch. "Berlin musste dafür 64 zusätzliche Stellen bereitstellen", warnt Rainer Matheisen (FDP). Die Stadt habe außerdem ein Portal zum Denunzieren von Nachbarn eingeführt.

(dr)
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