Düsseldorf "Lachendes D versteht in USA keiner"

Düsseldorf · Marathon-Manager Jan Winschermann kritisiert Auslands-Auftritt Düsseldorfs.

Logo "Lächelndes D" wird auch in anderen Ländern genutzt
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Der Manager des Metro-Marathons, Jan Winschermann, hat nach einer Reihe von Auslandsreisen, vor allem in die USA, den Werbeauftritt der Stadt im Ausland kritisiert. Winschermann: "Vor allem in den USA kommt unser Logo, das lachende D, überhaupt nicht an. Da kann keiner was mit diesem Symbol anfangen." Winschermann, der im Ausland für die Teilnahme an dem Düsseldorfer Lauf die Werbetrommel rührt, reiste für den jüngsten Marathon, wie er selbst vorrechnete, nahezu 300 000 Kilometer auf verschiedene Kontinente. Sein Fazit: Düsseldorf ist immer noch nicht sehr bekannt in der Welt, die Stadt schaffe es nicht, wirklich im Bewußtsein ferner Städte anzukommen.

Dabei gebe es aber eine Reihe von Attraktionen in Düsseldorf oder in der unmittelbaren Umgebung, die für Ausländer, vor allem für Amerikaner, sehr reizvoll seien. Es werde in der Stadtwerbung viel zu wenig auf den Rhein abgehoben - der Fluss sei als Werbeträger sehr geeignet, weil er international bekannt sei. Er habe auch kulturell gebildete Menschen getroffen, die zwar Schumann kannten, aber nicht dessen Beziehung zu Düsseldorf.

Verblüfft hat den Marathon-Fachmann jedoch am meisten, dass es im Ausland ein Interesse gebe, wenn man auf das Thema Gaslaternen stoße. Diese alten Leuchten, die in Düsseldorf derzeit nach und nach modernisiert oder ausgetauscht werden, seien in den Augen einer ganzen Reihe von Touristen eine echte Attraktion Düsseldorfs. Dass die Stadt diese nun nicht mehr wolle, stoße auf wenig Verständnis. US-Städte wie Boston (wo es auch einen weltberühmten Marathon-Lauf gibt) seien stolz auf vergleichbar alte Außenleuchten.

Zudem habe er, Winschermann, festgestellt, dass viele Touristen Düsseldorf nicht nur als Stadt, sondern als Teil einer Region sehen. Städte wie Kettwig (ein Ortsteil Essens) seien bekannt wegen ihrer Fachwerk-Häuser, sogar Münster werde in die Nähe der NRW-Landeshauptstadt verortet. Und: Dass Düsseldorf eine so auffallend grüne Stadt ist, falle vielen Gästen auf, die dann tatsächlich hier sind.

Beim Marathon lag der Anteil der aus dem Ausland angereisten Teilnehmer bei 25 Prozent - das sind rund 3000 Frauen und Männer gewesen, die sich den Lauf am Rhein nicht entgehen lassen wollten. Laut Winschermann ist dieser Anteil verglichen mit anderen Städten auffallend hoch. Erstmals habe jetzt ein US-TV-Team über den Lauf berichtet, die schnellste Frau kam aus USA.

(RP)
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