Düsseldorf Landgericht bricht Folter-Prozess ab - Neustart im Juni

Düsseldorf · Der Landgerichtsprozess um die Foltervorwürfe gegen sieben Männer und eine Frau ist gestern abgebrochen worden. Er soll Ende Juni neu beginnen. Damit folgte das Gericht den Anträgen der Verteidiger, die moniert hatten, ihnen sei keine komplette Akteneinsicht gewährt worden. Bis zum neuen Prozess bleiben sechs der Angeklagten weiter in U-Haft.

Die Gruppe soll einen 43-Jährigen im Oktober 2014 in seiner Unterbacher Wohnung misshandelt, ihn verschleppt, tagelang eingesperrt, gefoltert und seine Wohnung ausgeplündert haben. Sogar sein Auto wurde verkauft und sein Hund verschleppt.

Die Anklage geht von einem Racheakt aus, weil das Opfer gegenüber der Frau (33) rabiat geworden sein soll. Das Opfer nimmt die Angeklagte dagegen in Schutz und erklärte im Gespräch mit unserer Zeitung, sie werde von ihren Mitangeklagten zu Unrecht als Drahtzieherin beschuldigt. Seinen damals entwendeten Hund könnte er nach eigenen Aussagen inzwischen bei einer Privatadresse abholen, er gibt sich jedoch skeptisch: Er wisse nicht, bei wem das Tier gelandet sei und ob es vielleicht Freunde oder Bekannte der Angeklagten seien. Er hoffe nun darauf, dass es einen Beschluss der Polizei gibt und dass diese das Tier herausholen wird.

(wuk)
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