Polizei fasst junge Männer Lange Jagd auf Auto-Bande in Düsseldorf

Düsseldorf · Sie sind 16 bis 21 Jahre alt und kommen aus Litauen. Die Polizei weiß noch nicht, wo sie gewohnt haben und wer die Hintermänner sind – vielleicht bekommt man das auch nie heraus. Aber sie hat das Quartett geschnappt, es sitzt in Untersuchungshaft. Die Männer könnten für 20 Autoaufbrüche verantwortlich sein.

Sie sind 16 bis 21 Jahre alt und kommen aus Litauen. Die Polizei weiß noch nicht, wo sie gewohnt haben und wer die Hintermänner sind — vielleicht bekommt man das auch nie heraus. Aber sie hat das Quartett geschnappt, es sitzt in Untersuchungshaft. Die Männer könnten für 20 Autoaufbrüche verantwortlich sein.

In fünf Erdbunkern hatten die Männer Scheinwerfer, Navi-Geräte, ganze Lenkräder samt Airbag deponiert. Sie könnten für 20 Autoaufbrüche seit September vor allem im Linksrheinischen verantwortlich sein. Betroffen waren Fahrzeuge der Marken Mercedes, BMW, Porsche. Ein Novum, bislang hatten sich Täter stets auf eine Marke konzentriert. Der Schaden liegt in sechsstelliger Höhe.

Die Polizisten sind stolz auf den Erfolg und vor allem auf ihre gute Zusammenarbeit. Es waren Einsatztrupps aus den Inspektionen Mitte und Nord, das Kriminalkommissariat für Kfz-Delikte und uniformierte Kräfte im Einsatz und stimmten sich permanent ab. "Solch einen Fall löst man nicht zwischen 8 und 16 Uhr", sagt Kriminalhauptkommissar Heinrich Quehl, "das gelingt nur dank hoher Motivation aller Beteiligten und mit viel Herzblut." Im vorliegenden Fall bedeutete das: Als sich seit September die Fälle der Autoaufbrüche häuften, richteten die Kräfte ihre Aufmerksamkeit darauf.

"Den ersten Hinweis gaben die Kollegen aus dem Norden", sagt Polizeioberkommissar Tim Herbring (Inspektion Mitte). In Golzheim waren zwei junge Männer in der Nähe eines Erdbunkers aufgefallen, die auf Rädern flüchteten, als sie Polizisten sahen. Zwei andere junge Männer wurden nachts an einer Haltestelle in Oberkassel überprüft. Vier Litauer, die Spur war da. Die Polizei observierte, verfolgte Bewegungsmuster, fand insgesamt fünf Depots — es könnten noch mehr werden. Gut verpackt in Tüten waren in Gebüschen etc. die Autoteile versteckt. Am Nikolaustag und am Vorabend wurden die beiden Zweierteams festgenommen. Nur der älteste Täter hat eine Tat gestanden.

Insgesamt hat sich die Einrichtung des Sonderkommissariats 2007 ausgezahlt. Damals gab es 12.000 Diebstähle aus Autos und eine Aufklärungsquote von nur drei Prozent. Heute sind es knapp 5000 Fälle und sieben Prozent.

(ujr)
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