Düsseldorf Lángos, vegane Suppe und Kartoffelchips

Düsseldorf · Auf den Weihnachtsmärkten gibt es in diesem Jahr auch Spezialitäten und Gerichte fernab der klassischen Poffertjes und Bratwurst. Neben vegetarischen Suppen gibt es typisches Essen aus Ungarn und sogar die "Rote" aus Schwaben.

 "Bitteschön, Lángos - das ist die Curry-Wurst Ungarns", sagt Sascha Wilmering

"Bitteschön, Lángos - das ist die Curry-Wurst Ungarns", sagt Sascha Wilmering

Foto: Endermann, Andreas

Ein gelber Klumpen Hefeteig. Er liegt auf dem Rost, und das Fett tropft langsam ab. Dann hebt Sascha den Klumpen hoch, bestreicht ihn mit Sauerrahm, Käse und Knoblauch. "Bitteschön, Lángos - das ist die Curry-Wurst Ungarns", sagt der 26-jährige Düsseldorfer. Sascha ist der Neffe von Schausteller Oliver Wilmering, dem Inhaber des kleinen Büdchens am Rande des Weihnachtsmarktes auf dem Schadowplatz.

Bei den Wilmerings bekommt man statt Poffertjes und Bratwürstchen "Lángos" - eine kulinarische Spezialität aus Ungarn. Bisher haben die Wilmerings jedes Jahr Maronen verkauft, in diesem Jahr wagt das Familienunternehmen zum ersten Mal das Experiment mit dem für einen Weihnachtsmarkt untypischen Gericht - das es übrigens auch auf dem Burgplatz gibt.

"Die Variante Lángos belegt mit Sauerrahm, Käse und Schinken wird am meisten verkauft", sagt Sascha. "Mit Knoblauch wäre es die klassische, typisch ungarische Variante." Das Rezept haben Onkel und Tante Wilmering aus einem Ungarn-Urlaub mitgebracht. "Die beiden waren so begeistert von Lángos, dass sie es unbedingt auf dem Weihnachtsmarkt anbieten wollten", sagt Sascha.

Die Besucher der sieben Weihnachtsmärkte zwischen Rathaus und Schadowstraße lieben es traditionell und bestellen immer wieder gern die klassische Bratwurst (gerne auch am halben Meter) oder Pommes, aber eben auch die neuen Gerichte. Dazu gehört zum Beispiel die Wildsaubratwurst am Stand von Christian Aumüller auf dem Gustaf-Gründgens-Platz vor dem Schauspielhaus. Sie kostet 3,50 Euro und wird mit Brot oder Brötchen serviert. "Alle Wildsauen sind selbst von den Jägern in unserer Familie erlegt und werden bei einem Metzger im Badischen zubereitet." Aumüller und sein Team haben auch nur diese eine Bratwurst im Angebot.

"Die schmeckt uns selbst am besten, weil sie so schön würzig ist." Zum ersten Mal wird in Düsseldorf auch "die Rote" auf einem Weihnachtsmarkt angeboten. Schwaben-Kenner wissen, was das ist: eine Bratwurst, die zu 70 Prozent aus Schweine- und zu 30 Prozent aus Rindfleisch hergestellt wird. Eben die "rote Wurst", weil das Rindfleisch die kräftige Farbe bringt. Am Stand der Breuninger-Sansibar auf dem Schadowplatz wird sie für drei Euro verkauft. In direkter Nachbarschaft zum Suppenstand der Familie Hauck aus Oberrath. Dort gibt es klassische Gulaschsuppe oder Grünkohleintopf, aber eben auch vegetarische und manchmal sogar vegane Suppen.

"Wir haben täglich ein neues Angebot", sagt Marisa Heubeck. "Heute kann ich die Möhren-Curry-Ingwer-Suppe empfehlen, die ist nach thailändischer Art gekocht." Kundin Melanie Lippka findet das gut: "Ich komme regelmäßig hierhin, die Suppen tun richtig gut, vor allem dann, wenn es draußen kalt ist", sagt die 42-jährige Oberkasselerin. "Außerdem sind die Suppen viel gesünder und leckerer als Curry-Wurst und Pommes."

Vegetarisch und sogar vegan ist ein ebenfalls neues Gericht: Der Kartoffel-Spieß, der auf dem kleinen Markt rund ums Riesenrad auf dem Burgplatz angeboten wird. Dazu dreht Calin eine rohe Kartoffel durch die Gemüseschneide, dabei bleiben die Scheiben zusammenhängend. Diese Spirale steckt er auf einen Holzspieß und legt sie in die Fritteuse mit Pflanzenöl - und fertig ist ein krosser, ganz fleischloser Imbiss für drei Euro.

(RP)
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