Düsseldorf Lautstarker Protest gegen Anti-Flüchtlings-Demo

Düsseldorf · Die Republikaner hatten zu Aktionen vor geplanten Unterkünften im Düsseldorfer Süden aufgerufen.

 Das parteiübergreifende Bündnis "Düsseldorf stellt sich quer" protestierte mit rund 200 Teilnehmern gegen die Anti-Flüchtlings-Kundgebung.

Das parteiübergreifende Bündnis "Düsseldorf stellt sich quer" protestierte mit rund 200 Teilnehmern gegen die Anti-Flüchtlings-Kundgebung.

Foto: H.-J. Bauer

Knapp 100 Anhänger der Republikaner haben sich gestern Abend vor einer Flüchtlingsunterkunft in Garath versammelt, um gegen die deutsche Flüchtlingspolitik zu demonstrieren. Das parteiübergreifende Bündnis "Düsseldorf stellt sich quer" protestierte mit rund 200 Teilnehmern gegen diese Kundgebung, der eigentlich ein Marsch der Rechtsausleger von der Emil-Barth-Straße zu einem weiteren Notquartier für Flüchtlinge an der Stettiner Straße folgen sollte.

Auf diesen "Spaziergang" verzichtete der Düsseldorfer Republikaner-Kreisverband dann aber spontan - nicht zuletzt wohl auch, weil sich zahlreiche Gegendemonstranten rund um den Kundgebungsort vor dem Hotel Achteck postiert hatten.

Die Redner der Republikaner, unter ihnen neben dem Düsseldorfer Kreisvorsitzenden Karl-Heinz Fischer und dem Kölner Kevin Krieger auch der Chef des Landesverbands, André Maniera, wollten vor allem gegen die Unterbringung angeblicher "Wirtschaftsflüchtlinge" in dem Hotel protestieren. Nicht die Bürgerkriegsflüchtlinge seien traumatisiert, höhnte Maniera, "sondern wir, weil wir uns diesen Mist anhören müssen."

Unter seinen applaudierenden Zuhörern waren vor allem geübte Montags-Marschierer, die in den vergangenen Monaten regelmäßig den Aufrufen der rechtsextrem geprägten und islamfeindlichen "Dügida"-Bewegung gefolgt waren. Auch bekannte Hooligans klatschten für die Stammtischparolen der Rechtspopulisten, die ihre Gegner als Demokratiefeinde beschimpften.

Wie die Polizei am Abend bestätigte, blieb es bei lautstarken Wortgefechten, beide Demonstrationen seien friedlich verlaufen. "Dügida" hatte im Mai ihre montäglichen Aufzüge abgesagt. Die Republikaner haben ihren Aufmarsch zwischen den Flüchtlingsunterkünften gestern allerdings nur verschoben. Nächsten Monat wollen sie erneut eine Demonstration anmelden, kündigten sie an.

(RP)
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